Landessynode: Grußworte gehen auf das Verhältnis von Kirche und Staat ein 

Kirche spielt eine wichtige Rolle in der Gesellschaft

Speyer (lk). Nach den Worten des rheinland-pfälzischen Justizministers Gerhard Robbers und des Präsidenten des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hans-Ulrich Anke, haben die Kirchen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. „Was Sie hier tun, das tun Sie für Rheinland-Pfalz, für Deutschland und für Europa“, sagte Robbers in seinem Grußwort vor der 12. Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer. Die Reformation habe Staat und Gesellschaft bis heute geprägt, sagte der Minister, der auch der Beauftragte der Landesregierung für das Reformationsjubiläum 2017 ist.

Das Land sei bei aller gebotenen Neutralität offen gegenüber den Kirchen. Robbers appellierte an die Religionsgemeinschaften, für eine tolerante Gesellschaft einzutreten. Dem Staat empfahl er, das Friedenspotenzial der Religionen noch stärker auszuschöpfen. Hans-Ulrich Anke rief die Protestanten dazu auf, sich auf die reformatorischen Kernanliegen zu besinnen und in die Grundidee des synodalen Miteinanders aufzunehmen. Nach den Worten des Präsidenten des EKD-Kirchenamtes spielt die ökumenische Verbundenheit dabei eine zentrale Rolle. Diese Vielfalt und diesen Reichtum gelte es darzustellen.

Die ökumenische Bewegung ist nach den Worten des Domkapitulars des Bistums Speyer, Franz Vogelgesang, mit der sichtbaren Einheit der Kirchen noch nicht abgeschlossen. „Das ist nicht das letzte Ziel“, sagte Vogelgesang in seinem Grußwort. Die Sorge um das gemeinsame Haus der Schöpfung und der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit seien die Orte, „an denen Kirche ihre wahre Bestimmung findet und sich bewähren muss“.

Das Reformationsjubiläum 2017 als gemeinsames Christusfest werde „ökumenische Hoffnungszeichen“ setzen, sagte Vogelgesang. „Noch vor zwei Generationen waren wir wie Gefangene in Vorurteilen gegenüber den anderen Konfessionen.“ Seitdem sei die Sehnsucht nach der Einheit der Christen immer stärker gewachsen. „Mag uns der ökumenische Weg bisweilen wie eine Steilwand erscheinen – wir sind entschlossen, ihn gemeinsamen zu gehen“, so Vogelgesang.

Der Speyerer Bürgermeister Hansjörg Eger forderte die Synode auf, sich als „Mitspieler und Kreative“ in den gesellschaftlichen Prozess einzumischen. Ausdrücklich bedankte sich Eger für die Unterstützung der Kirche in Fragen, „die uns alle angehen“.

Hinweis: Die konstituierende Sitzung der 12. ordentlichen Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz nach 1945 findet vom 16. bis 18. Juli 2015 in der Evangelischen Diakonissenanstalt in Speyer, Hilgardstraße 26, statt. Am Freitag wählt die Synode u.a. das Präsidium und den Synodalpräsidenten sowie die synodalen Mitglieder der Kirchenregierung und ihre Ersatzleute. Die öffentlichen Plenarsitzungen beginnen am Freitag und Samstag jeweils um 9 Uhr. Mehr zum Thema auf www.evkirchepfalz.de.