Reformation geht weiter 

Kino und Kirche zum Zwingli-Jubiläum

Kulturminister Wolf mit Gattin, Kino-Geschäfsführerin Schwarz, Pfarrer Strickler (v.l.n.r.). Foto: lk/Tröbliger.

Kino, Kirche, Kekse: Zwingli-Konterfei. Foto: lk/Tröbliger.

Speyer/Zweibrücken (lk). Reformation geht weiter. In Zweibrücken kam sie bis ins Kino. Die exklusive Pfalzpremiere des Spielfilms „Zwingli – Der Reformator“ im Cinema Europa erlebten rund 140 begeisterte Menschen aus der gesamten Landeskirche. Gäste reisten nicht nur aus der Region an, sondern auch aus Speyer, Freinsheim oder dem saarländischen Mettlach.

„Der Film war ebenso spannend wie informativ“, so der Eindruck vieler Kinobesucher, darunter auch Kulturminister Konrad Wolf. Der Historienfilm sei kein Heldenepos, sondern zeige auch die Hintergründe und Abgründe der Reformation. Anlass des Kinoevents mit Sektempfang war das 500. Jubiläum der Reformation in der Schweiz, die mit Huldrych Zwingli begann. Der Schweizer Reformator entfernte sich ähnlich wie Johannes Calvin in Genf radikaler von der katholischen Kirche als Martin Luther. Die Evangelische Kirche der Pfalz verbindet als Kirche der Union lutherische wie reformierte Traditionen. Zwingli gehört darum auch zu den Vätern der Landeskirche.

Der aufwändig produzierte Historienfilm mit Starbesetzung von Stefan Haupt hat mit 130 Minuten Überlänge. „Er ist aber an keiner Stelle langweilig“, resümiert Matthias Strickler, Pfarrer aus Zweibrücken-Niederauerbach, der das Event angeregt hatte. Er kam nach dem Sonntagsgottesdienst mit zahlreichen Gemeindegliedern zur Vorstellung. Und zwar direkt aus der „Zwinglikirche“. In Niederauerbach steht eine von nur zwei Kirchen in ganz Deutschland, die den Schweizer Reformatoren im Namen tragen.

Dies war der Grund dafür, den Film in Zweibrücken zu zeigen. Kirchengemeinde und Landeskirche haben den Kinomitttag organisiert. Gemeinsam mit Annette Schwarz, Betreiberin des Cinema Europa, die sich schnell für die Idee gewinnen ließ. Die erfolgreiche Kooperation zwischen Kino und Kirche macht Mut für weitere Ereignisse dieser Art.

Hintergrund: Der Film erzählt die Geschichte des Pfarrers Huldrych Zwingli, gespielt von Schauspieler Max Simonischek. Er kommt im Jahr 1519 nach Zürich und spricht in seinen Predigten über all das, was er in der katholischen Kirche für falsch hält. Neben seiner Liebe zur Wahrheit trifft er auch seine Liebe: Anna Reinhart. Die Witwe mit drei Kindern wird von den revolutionären Ideen des Huldrych ebenso abgeschreckt wie angezogen… Die Coproduktion von C-Films Zürich, EIKON Media und Partnern wie der Pfälzer Landeskirche war bereits in Schwyzer Originalfassung 2019 in den Schweizer Kinos. Seit der Deutschlandpremiere am 31. Oktober läuft er auch in ausgewählten deutschen Kinos. Der Film kann weiterhin für eigene Vorführungen ausgeliehen werden.