Spendenübergabe 

Jugendhilfe ist Heimat auf Zeit

Finanzielle Unterstützung für junge Talente und berufliche Integration: Kirchenpräsident Christian Schad übergibt die Spende an Jugendhilfeleiter Dietmar Bäuerle und Diakonie-Vorstand Norbert Becker (v.re.). Foto: lk

Pirmasens (lk). Als gelungene Beispiele für die Arbeit der Jugendhilfe und die notwendige Integration von Migranten in unsere Gesellschaft hat Kirchenpräsident Christian Schad die Projekte des Diakoniezentrums Pirmasens bezeichnet. Bei seinen Besuchen in Pirmasens und Annweiler habe er sich in den vergangenen beiden Jahren davon überzeugen können, „was für eine großartige Arbeit in der Jugendhilfe ‚Jona‘ für Kinder und Jugendliche und in dem Projekt ‚Alisa‘ für unbegleitete Jugendliche aus Kriegs- und Krisengebieten geleistet wird“, sagte Schad. Anlass des erneuten Besuches war eine Spende von 9.000 Euro, die der Kirchenpräsident an die Verantwortlichen des Diakoniezentrums überbrachte. Anstelle von Geschenken zu seinem 60. Geburtstag hatte Schad auch um Spenden für „Jona“ und „Alisa“ gebeten. 

Das Diakoniezentrum Pirmasens zeige, dass und wie intensiv sich die Gesellschaft dem Einzelnen zuwenden könne, erklärte Schad gegenüber Mitarbeitern und Jugendlichen. Schad bedauerte, dass angesichts der schrecklichen Taten in Freiburg, Kandel und Wiesbaden das mediale Interesse an den gelungenen Beispielen der Integration geringer geworden sei. Dabei zeige die Arbeit in Pirmasens und Annweiler, dass Jugendliche in kurzer Zeit gute Sprachkenntnisse erworben hätten und durch klare Orientierung und Pflichten die soziale und berufliche Integration möglich geworden sei. „Die gezielte pädagogische, psychologische und medizinische Betreuung der Gruppe und jedes Einzelnen hilft durch eine Balance aus Fördern und Fordern bei der Integration“, sagte der Kirchenpräsident.  

Pfarrer Norbert Becker, theologischer Vorstand des Diakoniezentrums, bezeichnete die Geburtstagsspende als Ausdruck der Wertschätzung für die geleistete Arbeit. „Es geht uns um nachhaltige Hilfe“, sagte Becker. Für Dietmar Bäuerle, den Bereichsleiter der Jugendhilfe, war von Anfang an klar, „dass wir aus Respekt vor den jungen Menschen unsere Arbeit nachhaltig gestalten müssen“. Dazu gehöre auch, sich von Jugendlichen zu trennen, wenn Grenzen nicht eingehalten würden. „Das ist mit deutschen Jugendlichen im betreuten Wohnen genauso“, erläuterte Bäuerle. Die Jugendhilfe biete insgesamt eine „Heimat auf Zeit“. Mit einem klar strukturierten Tagesablauf und Regeln des Zusammenlebens würden die Jugendlichen auf die Selbstständigkeit vorbereitet. 

Mit den Spenden, die anlässlich des Geburtstages von Kirchenpräsident Schad zusammen kamen, werden nach Auskunft des Diakoniezentrums Musikinstrumente und Sportgeräte angeschafft. So könnten sportliche und musische Talente gefördert werden. Ebenso werden durch die Spende Maßnahmen zur beruflichen Integration der Jugendlichen unterstützt, zum Beispiel die Anschaffung von Büchern oder gezielte Nachhilfe.