Schülerinnen erhalten für ihre Initiative den Querdenker-Preis der Evangelischen Akademie 

Jugendbewegung sagt Plastikkonsum Kampf an

Plastikmüllvermeidung auf der Agenda: Die Preisträgerinnen Fee-Aurora Winkler (links) und Hannah Bornemann. Foto: privat

Landau (lk). Im Kampf gegen gedankenlosen Plastikkonsum wollen Hannah Bornemann aus Bonn und Fee-Aurora Winkler aus Remagen eine europaweite Jugendbewegung ins Leben rufen. „Zero Waste & No Plastic“ heißt das Bildungs- und Aktionsprojekt zur Vermeidung von umwelt- und gesundheitsschädlichem Plastikmüll, für das die beiden 16-jährigen Schülerinnen den Jugendpreis für engagierte Querdenker der Evangelischen Akademie der Pfalz erhalten.

Die Jury habe beeindruckt, wie intensiv und differenziert sich die beiden Preisträgerinnen mit den naturwissenschaftlichen, ethischen und didaktischen Hintergründen beschäftigt hätten – „und wie unerschrocken sie mit Widerständen umgehen“, erklärt Akademiedirektor Christoph Picker. „Wir sind sicher, dass wir zwei außergewöhnlich kluge, junge Powerfrauen ausgezeichnet haben.“ Die Preisverleihung findet am 16. Mai in Landau statt. Im Rahmen der Feier erfolgt auch die Nominierung für den Deutschen Engagementpreis durch den Bundesverband Deutscher Stiftungen Berlin.

Zur Bewahrung der Schöpfung fordern Hannah Bornemann und Fee-Aurora Winkler in ihrer Projektbeschreibung ein Umdenken in Politik und Gesellschaft: „Jeder ahnt, dass Plastikkonsum gravierende Folgen hat, aber nur bei den wenigsten führt dies zu einer Verhaltensänderung, die wir so dringend brauchen.“ Umweltbewusstsein beginne im Kindesalter. „Um das zu erreichen, brauchen wir eine Bildungspolitik, die für das Thema Ressourcenschonung sensibilisiert.“ Ambitioniertes Ziel von Bornemann und Winkler ist es, ihre Initiative zuerst deutschlandweit zu etablieren und schließlich auch im europäischen Ausland aufzubauen. Dazu wollen die beiden Stipendiatinnen der Schülerakademie „2° Campus“ des WWF (World Wide Fund For Nature) und der Robert-Bosch-Stiftung ein digitales Netzwerk knüpfen und Seminare und Workshops für Schüler anbieten. Ihr Motto dabei lautet „informieren, motivieren und aktivieren“.

Die Evangelische Akademie der Pfalz und ihre Junge Akademie vergibt den Jugendpreis für engagierte Querdenker in diesem Jahr zum zehnten Mal. Der Wettbewerb richtet sich an 15- bis 26-Jährige, die sich gesellschaftlich, schulisch, kirchlich, kulturell, karitativ oder politisch engagieren, erklären Akademiedirektor Christoph Picker und Studienleiter Felix Kirschbacher. Die Bewerber sollten sich und ihr Projekt per Video, Blog, Webauftritt oder Essay vorstellen und dazu ein Empfehlungsschreiben einreichen. Bewerbungen von Schülergruppen seien ausdrücklich erwünscht und würden besonders berücksichtigt.

Neben Preisgeldern gewinnen die ausgezeichneten Querdenker vor allem wirksame Unterstützung für ihre Projekte. Sie werden über einen längeren Zeitraum von einem Mentor aus Wissenschaft, Kultur, Kirche oder Politik begleitet, der sie bei der Weiterentwicklung des Projekts beraten und Kontakte herstellen. Die Jury, die aufgrund der eingereichten Beiträge und eines Bewerbungsgespräches entscheidet, setzt sich aus Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur zusammen. Die Schirmherrschaft für den Querdenkerpreis haben die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad.

Hinweis: Bei der Preisverleihung am 16. Mai um 18.30 Uhr im Gemeindehaus der Landauer Stiftskirche wird neben einem musikalischen Rahmenprogramm und der Vorstellung des Gewinnerprojektes die Poetry Slammerin Kerstin Neuhaus aus ihren Texten lesen.