Jugend entwickelt Lösungen gegen "Ortsblindheit"
Ludwigswinkel/Kaiserslautern (lk). Was macht Ludwigswinkel und die umliegenden Dörfer aus? Was prägt die Menschen? Was muss passieren, damit Jugendliche im Dorf wohnen bleiben und nicht in die Stadt ziehen? Diese Fragen erforschen Jugendliche aus Ludwigswinkel sowie aus anderen Regionen der Pfalz mit Studenten der Katholischen Hochschule Mainz vom 21. bis 23. Juni in Ludwigswinkel im Landkreis Südwestpfalz. Start ist am Freitag um 16 Uhr im Bürgermeisteramt, Ende am Sonntag gegen 15 Uhr. Organisator ist das Evangelische Jugendpfarramt Kaiserslautern. Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene sind eingeladen, bei dem Seminar zertifizierte Dorfraum-Entwickler zu werden.
„Wir wollen mit dem Projekt die sogenannte Ortsblindheit in den Griff bekommen“, sagt Ingo Schenk, Referent für Grundsatzfragen und Organisationsentwicklung beim Evangelischen Jugendpfarramt. Das Projekt steigere die Identifikation mit der Heimatregion und dem Heimatort. Das ist ein Grund, um einer möglichen Abwanderung vorzubeugen. „Außerdem haben Jugendliche im ländlichen Raum oft das Gefühl, nicht mitbestimmen zu können. Mit den Dorf-Pionieren können sie sogar selbst gestalten statt nur mitzubestimmen“.
Konkret werden die Jungforscher an den drei Seminartagen mit Bürgern ins Gespräch kommen, das Dorf und seine Geschichte kennenlernen. „Sie suchen und finden Antworten darauf, wie die Ludwigswinkler in der Vergangenheit Herausforderungen gemeistert haben“, so Schenk. Dabei fließen kirchliche Traditionen, politische Entscheidungen, die Vereinsaktivitäten und Initiativen von Bürgern ein. Diese Ergebnisse werten die Jugendlichen unter Anleitung eines Soziologen aus. Am letzten Kurstag (Sonntag) vereinbart das Projektteam Folgetermine, unter anderem um die Forschungsergebnisse den Bürgern zu präsentieren.
Infos und Anmeldung zum Seminar „Dorfraum-Entwickler“ vom 21. bis 23. Juni 2019: Landesjugendpfarramt, Ingo Schenk, Telefon 0631-3642019 oder per E- Mail an schenk@ejpfalz.de
Hintergrund: "Dorf-Leben - Qualifizierung Jugendlicher zu Dorfraum-Pionieren" ist ein Projekt des Protestantischen Jugendpfarramtes in Zusammenarbeit mit der Jugendzentrale Pirmasens. Professor Bernhard Haupert vom Institut für Professionalisierung und Qualifizierung pädagogischer Praxis (IPQ) begleitet das Projekt wissenschaftlich. Gefördert wird „Dorf-Leben“ vom Regionalentwicklungs-Netzwerk LEADER und der Landesarbeitsgemeinschaft LAG Pfälzerwald plus. Die Qualifizierung von Jugendlichen als „Dorfraum-Entwickler" ist mit dem Brückenpreis und dem Kinderschutzpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Die Maßnahme wird von der Ortsgemeinde Ludwigswinkel sowie den protestantischen Kirchengemeinde in Schönau und Rumbach unterstützt.