Stadt und Landeskirche bereiten sich gemeinsam auf 500 Jahre Reformation vor 

Jubiläumsfeiern in der Reformationsstadt Europas

Speyer (lk). Die Stadt Speyer ist von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (Geke) mit dem Titel „Reformationsstadt Europas“ ausgezeichnet worden und wird Teil des Europäischen Stationenweges, mit dem 2017 das Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation beginnt. Das haben Oberbürgermeister Hansjörg Eger und Kirchenpräsident Christian Schad in Speyer bekannt gegeben. „Dies ist ein Geschenk für unsere Stadt“, sagte Eger, der zusammen mit Schad auf die Bedeutung der Protestation von 1529 verwies, aus der sich allmählich die Gewissens-, Glaubens- und Religionsfreiheit entwickelt habe.

Mit dem Stationenweg werden nach Auskunft von Kirchenpräsident Schad von Italien und England bis Finnland und Polen die Menschen in den Städten und Kirchen Europas miteinander verbunden. 67 Orte in 18 Ländern machten deutlich, dass die Reformation kein singuläres Ereignis gewesen sei, sondern eine Bewegung, die in Mitteleuropa ihren Ausgangspunkt nahm und die Geschichte Europas geprägt habe.

Von Straßburg kommend, werde der Weg am 11. April 2017 nach Speyer führen. Stadt und Kirche möchten dann „die aktuelle Relevanz des historischen Ereignisses der Protestation in den Mittelpunkt der Veranstaltungen stellen“, sagten Eger und Schad. Gewissens-, Glaubens- und Religionsfreiheit seien auch heute keine Selbstverständlichkeit und müssten immer wieder verteidigt und weiter entwickelt werden.

Bereits in den Tagen vor dem 11. April werde man zu Kultur- und Diskussionsveranstaltungen einladen. Dazu gehörten ein Geschichtenmobil, „das die Besucher mit auf die Reise der Reformation nimmt und sie zugleich ihre eigenen Geschichten erzählen lässt“, erklärte Schad. Ein Musicalprojekt sowie die Reihe „Aus Liebe zur Wahrheit“ - Speyerer Thesen zur Reformation, zu der die Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ und die Wochenzeitung „Evangelischer Kirchenbote“ einladen, vervollständigten das Programm. Der Oberbürgermeister zeigte sich überzeugt, dass sich weitere Initiativen und Einrichtungen am Programm beteiligen.

Auch am Reformationstag 2017 werde Speyer im Blickpunkt der Feiern stehen, meinte Kirchenpräsident Schad. So werde der zentrale Festgottesdienst für Rheinland-Pfalz in der „hoffentlich bis dahin fertig renovierten Dreifaltigkeitskirche“ stattfinden, dem sich ein gemeinsamer Festakt der drei evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz, dem Land und der Stadt anschließen werde. „Ein schönes Zeichen für das gute partnerschaftliche Verhältnis von Kirche und Staat“, meinten Eger und Schad übereinstimmend.