Brot für die Welt 

Hunger nach Gerechtigkeit

Fairer Handel mit Bio-Bananen hilft Kleinbauern in Peru. Foto: Brot für die Welt/Nina Mair.

Solarbetriebene Entsalzungsanlagen wandeln das versalzene Grundwasser in Bangladesh in Trinkwasser um. Foto: Brot für die Welt/Frank Schultze.

Speyer/Kusel (dw/lk). Mit einem Festgottesdienst in der evangelischen Stadtkirche Kusel wird am 1. Advent, 10 Uhr, pfalzweit die 61. Spendenaktion von Brot für die Welt eröffnet. Mit dem diesjährigen Motto „Hunger nach Gerechtigkeit“ lenke die Aktion den Blick darauf, „dass wir aus Gottes Frieden lebend für gerechten Frieden sorgen müssen: im Miteinander von Mensch zu Mensch, aber auch im Miteinander von Völkern und Nationen“, sagte Kirchenpräsident Christian Schad bei einem Pressegespräch in Kusel.

Als Brot für die Welt vor 60 Jahren an den Start gegangen sei, habe der Hunger nach Brot, nach Nahrung im Vordergrund gestanden, erklärte der Kirchenpräsident. Heute komme der Hunger nach Gerechtigkeit dazu. Darüber hinaus setze sich die evangelische Hilfsaktion für Bildung, Gesundheit, den Erhalt der Umwelt und die Wahrung der Menschenrechte ein. „Millionen Menschen leben in Armut, zahllose Männer, Frauen und Kinder werden verfolgt, gedemütigt oder ausgegrenzt. Kriege, Konflikte und der Klimawandel verschärfen die Not“, sagte Schad.

Die Menschen in der Pfalz und der Saarpfalz haben nach Auskunft des Diakonischen Werkes Pfalz im vergangenen Jahr 1.041.172 Euro für Brot für die Welt gespendet. In dieser Summe seien Kollekten und Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden, sowie direkte Überweisungen an das evangelische Hilfswerk zusammengefasst. Das Spendenaufkommen bewege sich damit trotz eines leichten Rückgangs auf dem Niveau des Vorjahres (1.048.908 Euro). Die meisten Spenden gingen – mit 1,75 Euro pro Kirchenmitglied – im Kirchenbezirk Frankenthal ein, gefolgt vom Kirchenbezirk Neustadt mit 1,68 Euro pro Kirchenmitglied und dem Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt mit 1,62 Euro pro Kirchenmitglied.

„Wir sind froh und dankbar für das große Vertrauen, das Spenderinnen und Spender Brot für die Welt auch 2018 geschenkt haben. Ihre Spenden und Kollekten sind das Fundament für die weltweiten Projekte gegen Hunger, Armut und Ungerechtigkeit. Diese Projekte ermöglichen Menschen ein Leben in Würde und helfen damit auch, Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen“, sagte Kirchenpräsident Schad.

Die thematische Bandbreite von Brot für die Welt spiegelt sich auch in den ausgewählten Projekten der 61. Aktion Brot für die Welt wider. Um fairen Handel geht es in dem Projekt „Mit Bio-Bananen aus der Armut“ (Peru). Solarbetriebene Entsalzungsanlagen sichern im Projekt "Genug Trinkwasser trotz Klimawandel" (Bangladesh). Das Thema Ernährungssicherung durch ökologische Anbaumethoden, innovative Bewässerungstechniken und Sortenvielfalt steht im Fokus des Projekts „Keine Angst mehr vor Hunger“ (Tansania). „Beistand für die Unberührbaren“ (Indien) ist ein Menschenrechtsprojekt. Das diesjährige Pfälzer Projekt – „Botschafter des Friedens“ (Armenien) – bringt junge Menschen aus verschiedenen Konfliktregionen des Kaukasus zusammen.

Hintergrund: Brot für die Welt wurde 1959 gegründet und feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Aktuell fördert das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen über 1.500 Projekte in mehr als 90 Ländern. Neben Spenden und Kollekten erhält das evangelische Werk Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) und aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Jedes Jahr bescheinigt das Gütesiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) Brot für die Welt erneut den verantwortungsvollen und satzungsgemäßen Umgang mit Spendengeldern und angemessene Verwaltungsausgaben. 91,2 % der zur Verfügung stehenden Mittel fließen konkret in die Projektarbeit, 8,8 Prozent in Werbung, allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung. Beim DZI-Siegel entspricht dies der besten Kategorie “niedrig“ (niedrig = unter 10 Prozent Verwaltungsausgaben).

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