Studierendenseelsorge 

Hörendes Herz für Studierende

Britta Geburek-Haag (l.) übernimmt die Evangelische Studierendengemeinde der Universität Kaiserslautern von ihrem Vorgänger Eckart Stief. Foto: Agentur View/Ackermann.

Kaiserslautern (lk). Beim ökumenischen Universitätsgottesdienst in der Kaiserslauterer Friedenskirche bescheinigte Oberkirchenrätin Dorothee Wüst Eckart Stief, für viele Studierende eine wichtige Person in einer Phase ihres Lebens gewesen zu sein. Stief, der 18 Jahre die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) Kaiserslautern leitete, hätten die Menschen an der Hochschule am Herzen gelegen.

Bei seiner Arbeit habe Stief auf internationale Begegnung und Diversität Wert gelegt. Mit einem offenen, liebevollen und achtungsvollen Blick für sein Gegenüber habe er Menschen wahrgenommen als das, was sie sind, sagte Wüst. „Mit dem Blick Gottes.“ Auch wenn Stief jetzt aus dem aktiven Dienst der ESG ausscheide, werde er einer Kirchengemeinde als Pfarrer erhalten bleiben. Stief wird vorübergehend die Gemeinde der Versöhnungskirche auf dem Bännjerrück in Kaiserslautern übernehmen. Im Namen der Landeskirche dankte ihm Wüst für all das, was er auf den Weg gebracht habe.

„Willkommen im Busch“, erinnerte sich Stief an eine Broschüre des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), die bei seinem Amtsantritt an Erstsemester gerichtet war. Sie sollte jungen Studierenden helfen, sich im Dschungel einer Universität zurechtzufinden. Für alle Studierenden Ansprechpartner zu sein, auch für diejenigen, die keiner Kirche angehören, habe er seine Aufgabe als Studierendenpfarrer verstanden, sagte Stief. Hochschulpastoral bedeute, junge Menschen abholen, begleiten und ihnen ein Stück ihres Weges zeigen. So gesehen sei die ESG ein Rastplatz, um zur Ruhe zu kommen, sich zu besinnen und sich mit anderen zu treffen.

Als eine besondere Herausforderung bezeichnete Stief das Sommersemester 2020, das für Studierende unter der Corona Pandemie eine Herausforderung bedeutet habe. Als freundschaftlich und kollegial bezeichnete er die seit drei Jahren ökumenische Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde unter Pfarrer Stefan Seckinger. „Zusammen haben wir vieles auf die Beine gestellt“, dankte er seinem katholischen Kollegen.

Das habe an der ökumenischen guten Beziehung von Menschen gelegen, betonte Seckinger. Eine gemeinsame Basis sei der gleiche Freundeskreis gewesen, erinnerte er an die Welt von Karl May, die sowohl Stief als auch ihn seit Kindheitstagen begeistert habe. „Karl May war Globetrotter, wie wir es sind, Eckart mein Bruder.“ Das habe die ökumenische Arbeit beider Konfessionen gestärkt, betonte Stief.

An Pfarrerin Britta Geburek-Haag gerichtet, sagte Wüst: „Es wächst, was wegweisend sein muss. Christlich ökumenische Teams sind sinnvoller als konfessionelle Alleingänge.“" Geburek-Haag, die Erfahrungen aus der Gemeindearbeit, der Arbeit in einer Justizvollzugsanstalt und in der Flüchtlingsberatung der Diakonie der Pfalz mitbringe, habe sie als eine engagierte Kollegin kennengelernt. Sie habe gelernt, dass man Offenheit und einen weiten Blick für Menschen brauche. „Diese Erfahrungen werden ihre Arbeit mit jungen Menschen bereichern.“ Für die kommenden Begegnungen wünschte sie Geburek-Haag ein hörendes Herz.

Zur musikalischen Gestaltung trugen Efe May (Gesang) und Stefan Schöner (Keyboard und Gesang) bei. Der Gottesdienst ist unter http://live.kirchen-in.kl.de als Livestream abrufbar.

Autor: Joachim Schwitalla