Kirchenwahlen 

Hier wähle ich und kann nicht anders

Ermutigt zu Kirchenwahlen: Kirchenpräsident Christian Schad. Foto: lk/Rothermel.

Speyer (lk). Mündige Menschen bestimmen mit! Mit dieser Erinnerung an Luthers Erbe ruft Kirchenpräsident Christian Schad vier Wochen vor den Kirchenwahlen in der Evangelischen Kirche der Pfalz zur Mitbestimmung auf. Zum Reformationstag am 31.10. betont der Kirchenpräsident die Bedeutung der Laien und der Demokratie in der Evangelischen Kirche und ermutigt, sich an den Kirchenwahlen am 1. Advent zu beteiligen. 

Luthers Übersetzung der Bibel ins Deutsche habe die Menschen damals zu mündigen Christinnen und Christen gemacht. „Es gehört darum zum Wesen des Protestantismus, dass die Verantwortung für die Leitung in der Kirche und in den Gemeinden nicht einem Einzelnen übertragen wird, sondern in gemeinsamer Verantwortung von Vielen geschieht“, schreibt Kirchenpräsident Schad in seinem Wort zum Reformationstag.

In dem Aufruf an die Gemeindeglieder, über Anzeigen in der Lokalpresse und in den sozialen Netzwerken wendet er sich zum Geburtstag des Protestantismus an die protestantischen Pfälzerinnen und Pfälzer. Einen Monat vor den Wahlen der Presbyterien dankt er allen, die sich „mit Herzblut“ in diesem Ehrenamt einsetzen und künftig einsetzen werden. Gerade in Coronazeiten werde deutlich, wie kreativ neue analoge und digitale Formen der Kommunikation gefunden und umgesetzt würden. Dabei spielten unterschiedliche Kompetenzen und besonders das Knowhow der Ehrenamtlichen eine entscheidende Rolle. 

Die durch die Krise entstandene Kreativität und erfahrene Solidarität mache trotz aller Unsicherheit Mut, in die Zukunft zu blicken. „Auch wenn wir weiterhin körperlich voneinander Abstand halten müssen, kommen wir einander doch nahe. Denn wir sind füreinander da, vernetzt im Glauben an Jesus Christus“, resümiert Kirchenpräsident Schad.

Hintergrund:

Am 1. Advent, am 29. November 2020, wählen die rund 450.000 Kirchenmitglieder der Evangelischen Kirche der Pfalz in den 401 Gemeinden der Pfalz und Saarpfalz jeweils ihr „Presbyterium“, das Leitungsgremium ihrer Kirchengemeinde. Die Wahl findet alle sechs Jahre statt; im Corona-Wahljahr ausschließlich per Briefwahl. Wählen dürfen alle Kirchenmitglieder ab 14 Jahren. Die Stimmzettel und Wahlunterlagen werden postalisch zugestellt. Nach Erhalt kann bereits vor dem 1. Advent über Wahlbriefkästen die Stimme abgegeben werden. Die Pfälzische Landeskirche konnte in der Vergangenheit eine im EKD-Vergleich hohe Wahlbeteiligung von über 30 Prozent verzeichnen.