Kirchenpräsident Christian Schad würdigt Ferdinand Hahn als "großen theologischen Lehrer und Forscher" 

Heimatkirche stets verbunden: Professor Hahn verstorben

Ferdinand Hahn. Foto: Privat

München/Speyer (lk). Der aus Kaiserslautern stammende evangelische Theologe und international renommierte Neutestamentler, Ferdinand Hahn, ist am 28. Juli 2015 im Alter von 89 Jahren in seinem Wohnort Holzkirchen bei München verstorben. Kirchenpräsident Christian Schad würdigt den emeritierten Professor an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München als einen „großen theologischen Lehrer und Forscher, dem gerade unsere pfälzische Landeskirche so vieles verdankt“. Hahn sei der Evangelischen Kirche der Pfalz, seiner Heimatkirche, stets verbunden gewesen. Zuletzt hatte er 2011 anlässlich einer Tagung in Bad Dürkheim über neutestamentliche Theologie referiert. Viele Jahre war Hahn Prüfer für das Fach Neues Testament im Ersten Theologischen Examen in Speyer.

Ferdinand Hahn wurde am 18. Januar 1926 in Kaiserslautern geboren. Er studierte Evangelische Theologie in Mainz, Göttingen und Heidelberg. Nach zwei Jahren im Dienst der pfälzischen Landeskirche ging er als wissenschaftlicher Assistent für Neues Testament an die Universität Heidelberg, wo er mit einer Arbeit über die Anfänge der christologischen Traditionen promoviert wurde. 1963 habilitierte er sich mit einer Arbeit über das Verständnis der Mission im Neuen Testament. Beide Schriften wurden 1963 veröffentlicht und kurz darauf ins Englische übersetzt. „So wurde Hahn schnell einem internationalen Publikum bekannt“, heißt es in einem Nachruf des Dekans der Evangelisch-Theologischen Fakultät München.

1964 wurde Ferdinand Hahn auf den Lehrstuhl für Neues Testament an der Universität Kiel berufen. 1968 folgte er einem Ruf an die Evangelisch-Theologische Fakultät in Mainz. Von 1976 bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte und forschte er an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Hier war er von 1991 bis 1992 Dekan. Hahn habe sich zudem einen Namen als Herausgeber verschiedener theologischer Reihen und Zeitschriften gemacht und bis ins hohe Alter zahlreiche wegweisende Aufsätze zu fast allen Bereichen der neutestamentlichen Forschung veröffentlicht. 1998 erhielt er die Ehrendoktorwürde des Theologischen Instituts in Klausenburg und Hermannstadt. Große Anliegen seien ihm der Dialog mit dem Judentum und die Verständigung mit der Römisch-Katholischen Kirche gewesen. Für sein 2001 erschienenes zweibändiges Werk „Theologie des Neuen Testaments“ wurde Professor Dr. Dr. Ferdinand Hahn 2003 als erster Preisträger mit dem Forschungspreis der Eugen-Biser-Stiftung ausgezeichnet.