Kirche mit Kindern 

Gott suchen und lieben – von Kind an

Kindergottesdienstpfarrerin Urd Rust beim Abschiedsgottesdienst in der Kaiserslauterer Stiftskirche. Foto: lk/Rummel

Das Kinderevangelium aus Markus 10 als Tanzsackpantomime. Foto: lk/Rummel

Oberkirchenrat Manfred Sutter überreicht Kindergottesdienstpfarrerin Urd Rust zum Abschied nach der Segnung einen Blumenstrauß. Foto: lk/Rummel

Kaiserslautern (lk). Zahlreiche Freundinnen und Kollegen haben Kindergottesdienstpfarrerin Urd Rust mit einem Gottesdienst in der Stiftskirche Kaiserslautern in den Ruhestand hinübergeleitet. Auf diese Weise bedankten sich die Weggefährten für die gemeinsame Arbeit. Denn sie wurden von Rust seit 2004 für den Kindergottesdienst und Gottesdienst für Familien mit Kindern begleitet, aus- und fortgebildet.

Oberkirchenrat Manfred Sutter sprach ihr seinen Dank für 16 Jahre Dienst im Kindergottesdienstpfarramt aus. „Kinder in der Kirche ernst nehmen – das ist Dein Berufs-, ja Lebensmotto“, sagte Sutter. Urd Rust habe wichtige Ziele für die Kinder und die Kindergottesdienstmitarbeiterinnen erreicht, so der Oberkirchenrat. Etwa 2006 der Beschluss der Landessynode, Kinder zum Abendmahl zuzulassen, die Initiativen im Forum „Kind und Kirche“, ihre Impulse zum Thema „Taufe – Wachsen in einer starken Gemeinschaft“ oder die Initiierung der „KiGoCard“ als Instrument der Qualitätssicherung. „Wir sind noch weit davon entfernt Kinder als Salz in der Suppe der Gemeinde und als Zukunft der Kirche zu sehen“, sprach Manfred Sutter Urd Rust aus dem Herzen. Mit der Kindersynode und dem Kinderleitbild habe Rust allerdings große Schritte voran gemacht.

In ihrer gemeinsamen Predigt mit den Kindergottesdienstbeauftragten der Kirchenbezirke ging Pfarrerin Rust auf das Kinderevangelium in Form einer Tanzsackpantomime ein. Dekan Richard Hackländer, Anja Bein, Heike Buhles und Rica Samiec mit ihrer Tochter Samantha sowie Steffi Graf mit ihrem Sohn David spielten den Text aus Markus 10. Diese Form der „Erwachsenen-Arroganz gibt es doch immer noch“, sagte Rust. Es sei an der Zeit, die „Kunst und Mühe der Elementarisierung wertzuschätzen“. Denn auch der „Erwachsenengottesdienst kann echt was von uns lernen“.

Grußworte sprachen der Vorsitzende des Verbandes für Kindergottesdienst in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Pfarrer Thomas Volz, sowie der pfälzische Landesjugendpfarrer Florian Geith und der Vorsitzende des Arbeitskreises Liturgie, Pfarrer Andreas Funke.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Julianna Bawarska (Orgel), einem Chorensemble unter der Leitung von Alexandra Koch und dem Duo Jutta und Peter Schitter (Klavier und Bass).

Hinweis: Am 1. Februar 2021 wird Rusts Nachfolger, Stefan Mendling, in den Dienst als Kindergottesdienstbeauftragter der Landeskirche treten.

Hintergrund: Nach den theologischen Examina 1979 und 1981 in Speyer und dem Vikariat in Obermoschel war Urd Rust als Theologin im Ehrenamt tätig. Unter anderem als Mitarbeiterin im Kindergottesdienst in den Gemeinden ihres Mannes Christian Rust, dann seit 1994 als Dekanatsbeauftragte für den Kindergottesdienst im Kirchenbezirk Zweibrücken. Schließlich ab 2002 als Pfarrerin zur Dienstleistung im Kirchenbezirk Zweibrücken mit Schwerpunkt Kindergottesdienst. 2004 berief sie die Landeskirche zur hauptamtlichen Pfarrerin für Kindergottesdienst.