Kirchenpräsident Christian Schad: Die Ostergeschichte kann den Blick auf die Welt verändern 

"Gewalt hat nicht das letzte Wort"

Speyer (lk). Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad hat im Ostergottesdienst dazu aufgerufen, sich gegen die vielfältigen Formen der Ungerechtigkeit sowie den Terror in der Welt aufzulehnen und dagegen Einspruch zu erheben. Mit dem Osterfest verbinde sich die Hoffnung auf den auferstandenen Christus. „Mit Ostern ist der Bann des Todes gebrochen, mit dem die Angst uns belegen möchte“, sagte der Kirchenpräsident am Sonntag in der Speyerer Gedächtniskirche. „Gewalt behält nicht das letzte Wort, Versöhnung ist möglich.“

Der Glaube an die Auferstehung sei auch der Beginn eines neuen Vertrauens, bekräftigte Kirchenpräsident Christian Schad in seiner Predigt. „Christus ist für mich da, wenn mein Leben schwer ist und ich nicht weiter weiß. Wenn die Traurigkeit wie eine dunkle Decke auf mir liegt und das Atmen schwer fällt.“ In einer Zeit, in der wir konfrontiert seien mit Ausgrenzung und Populismus, mit pauschalem Schwarz-Weiß-Denken und mit nationalistischen Positionierungen, welche die mühsam erworbenen Freiheiten wieder einschränken wollten, könne das Vertrauen in die Osterbotschaft den Blick auf die Welt verändern, sagte Schad.

„Wir verstehen Überlegungen nicht, Mauern zu errichten, die nur Entfremdung und Zwietracht bewirken, statt Brücken der Verständigung zu bauen. Wir erschrecken über die Gewalt im Nahen Osten. Die Attentate in Ägypten sind auch ein Angriff gegen das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen“, sagte Christian Schad. Auch mache der islamistische Terror vor Europa keinen Halt, wie die jüngsten Anschläge in London, St. Petersburg und Stockholm zeigten. Dennoch: Jeder einzelne Mensch lohne „alle unsere Bemühungen und jeden Einsatz. Es gibt keine hoffnungslosen Fälle mehr. Christus ist auferstanden, der Tod hat sich die Zähne an ihm ausgebissen“.

Die Liturgie des Ostergottesdienstes, in dem die Gemeinde das Abendmahl feierte, lag in den Händen von Dekan Markus Jäckle. Die Speyerer Kantorei unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger gestaltete den Festgottesdienst musikalisch.