13.000 Unterschriften für den Erhalt des Evangelischen Krankenhauses Zweibrücken übergeben 

Gesundheitsversorgung muss gesichert bleiben

Zweibrücken (lk). Eine von rund 13.000 Bürgern unterzeichnete Unterschriftenliste zum Erhalt der Arbeitsplätze im Evangelischen Krankenhauses Zweibrücken haben Mitarbeitervertreter an Kirchenpräsident Christian Schad übergeben. Zu Beginn eines „Abends der Begegnung“ im Rahmen der Visitation des Kirchenbezirks Zweibrücken erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Thomas Stauder, die Liste belege die Verwurzelung des Krankenhauses in Stadt und Region. „Wir Mitarbeiter leisten seit vielen Jahren gute Arbeit und tragen dazu bei, dass sich die Patienten im ‚Evangelischen‘ gut aufgehoben fühlen“, sagte Stauder.

In Arztpraxen, Geschäften und bei Veranstaltungen habe die Unterschriftenliste ausgelegen. Sie drücke die Solidarität, Anerkennung und Wertschätzung der Bürger „für unsere Arbeit aus“, erläuterte Stauder. Das Krankenhaus sei ein wertvoller Standortfaktor, die Gesundheitsversorgung in Zweibrücken müsse auch künftig gesichert bleiben. Mitarbeitervertreterin Susann Carius schilderte an ihrem persönlichen Beispiel die Existenzängste der Belegschaft. Sie selbst sei seit 38 Jahren am Evangelischen Krankenhaus, „nun wird alles zerstört“.

Carius erinnerte an die vom Landesverein für Innere Mission (LVIM) erstellten Leitlinien, in denen unter anderen der Satz stehe „Der Nächste ist Mensch“. „Wir haben uns an die Leitlinien gehalten, der Träger LVIM hat sie mit Füßen getreten“, sagte Carius. Es sei „unchristlich und beschämend“, was mit den Mitarbeitern geschehe. „Wir werden zur Schlachtbank geführt“, erklärte Susann Carius vor den Gästen des Begegnungsabends und den still protestierenden Mitarbeitern.

Kirchenpräsident Schad betonte bei der Entgegennahme der Unterschriftenliste, er habe gleich zu Beginn den Fokus auf die Probleme des Landesvereins richten wollen, „um deutlich zu machen, dass uns in Speyer die Situation hier wohl bewusst ist“. Er wisse, wie viel Vertrauen in den letzten Monaten verloren gegangen sei. Darum habe er sich bereits während der Demonstration für den Erhalt des Krankenhauses am 23. April den Vorwürfen der Bürgerinnen und Bürger gestellt. „Ich habe sehr genau gespürt, dass das Evangelische Krankenhaus für viele von Ihnen wirklich eine Herzenssache ist“, sagte Schad.

Der Kirchenpräsident war gemeinsam mit Diakoniedezernent Manfred Sutter am Vortag zum Gespräch mit der Mitarbeitervertretung und der Ärzteschaft zusammen gekommen. Dabei versicherten beide in ihrer Funktion als Vorsitzende der Verwaltungsräte der Diakonissen Speyer-Mannheim und des Landesvereins für Innere Mission, dass sie sich für eine Fusion beider diakonischer Träger stark machten, um so „die übrigen 1.400 Arbeitsplätze des Landesvereins zu sichern, ohne die 4.500 Stellen bei den Diakonissen Speyer-Mannheim zu gefährden“. Damit sei auch im Altenhilfezentrum Johann-Hinrich-Wichern-Haus die Arbeit gesichert.

Im Blick auf die beiden Optionen, einer gemeinsamen Lösung mit dem Nardini-Klinikum für den Bereich der Inneren Medizin oder einer Investorenlösung, werde der Landesverein für nahezu alle Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses Zweibrücken adäquate Arbeitsplätze in der Region vermitteln. Für die übrigen sollen soziale Härten abgefedert werden, sagte Schad.