Ökumenische Vesper 

Gemeinsam auf Gottes Wort hören

Ökumenische Pfingstvesper im Speyerer Dom. Foto: is/Landry

Speyer (is/lk). Mit einer ökumenischen Vesper im Speyerer Dom hat das Bistum Speyer das 200-jährige Jubiläum seiner Neugründung gefeiert. „Als Christen sind wir berufen, gemeinsam Zeugnis für den einen Herrn Jesus Christus abzulegen“, erklärte Bischof Karl-Heinz Wiesemann und knüpfte damit die Verbindung zum Ökumenischen Kirchentag an Pfingsten 2015 und dem ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst in der Abteikirche Otterberg im März dieses Jahres. Er feierte die Vesper gemeinsam mit Vertretern verschiedener christlicher Konfessionen, darunter der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), Christian Schad, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in der Region Südwest, Pastor Jochen Wagner.

„Wir freuen uns von Herzen mit dem Bistum Speyer und gratulieren zum Jubiläum der Neugründung“, erklärte Kirchenpräsident Christian Schad für die Evangelische Kirche der Pfalz im Rahmen der ökumenischen Vesper. In der Gottesdienstgemeinschaft, „also im gemeinsamen Beten, Singen und Hören auf Gottes Wort“, zeige sich für ihn „am klarsten die sichtbare Einheit des einen, ungeteilten Leibes Christi“. Bereits zur Zeit der Neugründung des Bistums Speyer im Jahr 1817 und der Union lutherischer und reformierter Protestanten im Jahr 1818 habe es intensive ökumenische Kontakte gegeben. Eine Union der Konfessionen sei heute kein ökumenisches Modell mehr, wohl aber „die Suche nach sichtbarer Einheit als vielfältige Gemeinschaft in einem Glauben und am Tisch des Herrn“.

Als Vertreter der orthodoxen und altorientalischen Kirchen und der Freikirchen wirkten Erzpriester Konstantin Zarkanitis (griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde Ludwigshafen), Diakon Bishoy Soliman (koptische orthodoxe Gemeinde Kaiserlautern) und Pastor Rainer Burkert von der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Mennonitengemeinden (Mennonitengemeinde Enkenbach) mit. Weitere Mitwirkende waren Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert und Dekan Johannes Pioth, beide aus Pirmasens, als Vertreter der Fläche von Bistum und Landeskirche sowie der Präsident der Synode der Evangelischen Landeskirche, Hermann Lorenz, und Hede Strubel-Metz vom Vorstand des Katholikenrats im Bistum Speyer.

Ökumenisch war auch die musikalische Gestaltung der Vesper. Der Chor der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde Ludwigshafen und der Diözesankammerchor unter der Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor Markus Eichenlaub sangen liturgische Gesänge und Motetten zum Pfingstfest. An der Orgel spielte Professor Stefan Viegelahn von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt und ehemaliger Stifts- und Bezirkskantor in Landau.