Aufruf an die Gesellschaft 

Gegen Hass und Hetze

Kirchenpräsident Schad (links), Staatssekretär Hoch, Präses Rekowski, stellvertretende Kirchenpräsidentin Scherf, Kirchenpräsident Jung. Foto: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz.

Mainz (lk). Die obersten Repräsentanten der evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz haben sich dem Appell „Miteinander Gut Leben - Rheinland-Pfalz gegen Hass und Hetze“ angeschlossen. Das von der Landesregierung initiierte Projekt wendet sich „gegen jede Form von Extremismus und Gewalt, gegen Hass und Hetze, ob in Worten oder Taten, ob in der digitalen Welt oder auf der Straße“, erklärte der Chef der Staatskanzlei, Clemens Hoch, bei der Unterzeichnung des Appells.

Der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, zeigte sich besorgt über den immer rauer werdenden Ton in der Gesellschaft. Dieser Ton sei oft voller Hass und Verachtung gegen andere Menschen, sagte Jung. Für den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Manfred Rekowski, gehören Hass und Hetze nicht zu den Werten des christlichen Abendlands. „Die Kernbotschaft des Christentums ist die Liebe zu den Menschen“, betonte Rekowski. Kirchenpräsident Christian Schad von der Evangelischen Kirche der Pfalz (EKP) sieht die Kirchen in der Pflicht, klar Stellung zu beziehen für eine gerechte, mitmenschliche und demokratische Gesellschaft und gegen Hetze und Hassparolen.

Mit dem Appell verbunden hat die rheinland-pfälzische Landesregierung zahlreiche Initiativen. So plane sie die Einrichtung einer zentralen Meldestelle, bei der antisemitische, rassistische und andere menschenfeindlich motivierte Vorfälle und Übergriffe gesammelt werden. Eine solche Sammlung diene dazu, schmerzhafte Erfahrungen der Betroffenen sichtbar zu machen und unterschiedliche Erscheinungs- und Wirkungsformen zu erfassen, sagte Staatssekretär Hoch.

Nach Auskunft der Staatskanzlei haben seit Ende Januar 2020 59 Institutionen und Unternehmen sowie 1.588 Einzelpersonen den Appell unterstützt. Auf der Homepage www.miteinander-gut-leben.rlp.de ist der Wortlaut des Appells veröffentlicht. Privatpersonen können sich ihm dort anschließen.