Gedenken und mahnen: Feierstunden und Ausstellungen in Neustadt und Speyer 

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Neustadt.

Neustadt/Speyer (lk). Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar wird in Neustadt und Speyer mit Feierstunden und Ausstellungen begangen. Dabei stehen in Neustadt die Opfer der Gestapo und in Speyer die der nationalsozialistischen Justiz im Vordergrund. Das haben der Vorsitzende des Fördervereins Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt, Eberhard Dittus, und die Stadt Speyer mitgeteilt.

Die Gedenkstunde in der Neustadter Stiftskirche beginnt um 18 Uhr und wird von Schülerinnen und Schülern der Neustadter Schulen zusammen mit Oberbürgermeister Hans-Georg Löffler und Bezirkskantor Simon Reichert gestaltet. Zu den Opfern gehörten unter anderem politische Gegner der Nationalsozialisten, Geistliche, polnische Zwangsarbeiter und Homosexuelle, teilte Dittus mit.

Im Anschluss an die Feier in Neustadt wird vor Ort eine Ausstellung mit Arbeiten des Zeichners und Karikaturisten Erich Ohser alias e.o.plauen eröffnet. Sie dokumentiert durch Fotografien und Texte den Lebensweg Ohsers (1903 – 1944), der durch seine Bildergeschichten von „Vater & Sohn“ bekannt geworden ist. Ohser karikierte aber auch Nazigrößen wie Hitler, Göring und Goebbels. 1944 nahm sich Ohser unter dem Druck der Nazidiktatur das Leben. Die Ausstellung ist vom 27. Januar bis zum 8. Februar täglich von 11 bis 15 Uhr in der Stiftskirche in Neustadt zu sehen.

Zeitgleich zur Neustadter Feier findet in Speyer die Gedenkstunde im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde statt, die Schülerinnen und Schüler Speyerer Schulen mit Texten und Musik gestalten. Die Ausstellung „Justiz im Nationalsozialismus“ dokumentiert die Rolle der Justiz in den Jahren 1933 bis 1945. Sie präsentiert sowohl Täterbiografien als auch die Schicksale von Opfern staatlicher Gewalt. Unter dem Titel „Schicksale“ werden zudem die Texte und Beschreibungen aus der Speyerer Gedenkstunde präsentiert. Beide Ausstellungen sind im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz (Am Weidenberg 3, Speyer) vom 28. Januar bis zum 4. Februar zu sehen. Geöffnet ist Montag bis Donnerstag von 15 bis 17 Uhr und Sonntag von 11 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zu der Gedenkstunde in Neustadt laden das Protestantische Dekanat Neustadt, die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Speyer, die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt und die Stadt Neustadt an der Weinstraße ein, zu der Feier in Speyer die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalzsowie die Stadt Speyer.

Hinweis: Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in Speyer erhalten Sie bei der Katholischen Erwachsenenbildung, Telefon: 06232 / 102 180, E-Mail: keb@bistum-speyer.de; zu den Veranstaltungen in Neustadt erteilt Eberhard Dittus unter Telefon: 0172 / 747 44 19 oder E-Mail: eberhard.dittus@evkirchepfalz.de Auskunft.