Evangelisches Jugendhilfezentrum Kaiserslautern pflanzt zum Einrichtungsjubiläum sechs Obstbäume 

Geburtstagsfeier mit Langzeit-Effekt

Kinder und Mitarbeiter aus dem Evangelischen Jugendhilfezentrum Kaiserslautern mit Revierförster Klaus Platz (oberste Reihe, links), Volksbank-Vorstand Alexander Kostal (rechts daneben) sowie Einrichtungsleiterin Elke Lambert (Reihe davor, links). Foto: evh

Kaiserslautern (evh). Das 60-jährige Bestehen ihrer Einrichtung feiern und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten – das wollten die Verantwortlichen im Evangelischen Jugendhilfezentrum Kaiserslautern. Mit einer Baumpflanzaktion am Kaiserslauterer Vogelwoog haben sie diese Idee jetzt umgesetzt. Sechs kleine Obstbäume – je ein Baum für jedes Jahrzehnt, in dem die Einrichtung existiert – stehen nun an der Sitzgruppe in der Nähe des Waldparkplatzes am Kaiserslauterer Vogelwoog.

Über 30 Kinder und Jugendliche sind mit ihren Erziehern an den Vogelwoog gekommen. Sie besuchen die fünf Tagesgruppen oder leben in den zwei Wohngruppen, die das Evangelische Jugendhilfezentrum Kaiserlautern verteilt über das gesamte Stadtgebiet betreibt. Auch aus der Tagesgruppe in Ramstein und den beiden Wohngruppen in Enkenbach-Alsenborn ist eine Abordnung da. „Unsere Kinder kennen diesen Platz ziemlich gut“, erzählt Elke Lambert, die seit 18 Jahren die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung der Evangelischen Heimstiftung Pfalz leitet. „Erst letzte Woche hat unsere Tagegruppe ‚Drachenzauber‘ hier während der Lautrer Kehrwoche wieder sauber gemacht. Und auch sonst sind unsere Gruppen regelmäßig hier.“

Mit von der Partie sind an diesem Morgen auch Alexander Kostal vom Vorstand der Volksbank Kaiserslautern und seine Mitarbeiterin Kathrin Weiß. Die Volksbank hat die je zwei Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume gestiftet, die gleich am Hang zwischen dem Vogelwoog und der oberhalb gelegenen Sitzgruppe am Holzweg gepflanzt werden sollen. „Wir unterstützen sehr gerne Aktionen, bei denen das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht. Als Genossenschaftsbank haben wir dieses Thema ja quasi schon in unseren Statuten. Und welche Aktion hat mehr mit Nachhaltigkeit zu tun, als wenn es um Kinder geht und darum, Bäume zu pflanzen?“, begründet Kostal, warum die Volksbank nicht lange überlegen musste, um ihre Unterstützung zuzusichern.

Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, erklärt zunächst Revierförster Klaus Platz seinen jungen Zuhörern, warum er die Aktion für etwas ganz Besonderes hält: „Von den Bäumen, die wir heute pflanzen, haben in den nächsten 60, 70 Jahren ganz viele etwas“, berichtet er von Wildbienen und Hummeln, die von den von den Pollen der Obstbaumblüten leben, von Rehen und Wildschweinen, die sich von den Früchten ernähren, und von Vögeln und Fledermäusen, die dann, wenn die Bäume alt geworden sind, in Asthöhlen einziehen können. „Und ihr selbst könnt in ein paar Jahren auch die Früchte von diesen Bäumen ernten und mit nach Hause nehmen.“ Allerdings, mahnt Platz, bräuchten die Bäume, besonders, so lange sie noch jung sind, auch Pflege und Unterstützung: „Im Moment ist es sehr trocken im Wald. Wenn ihr nicht jede Woche herkommt und den kleinen Bäumen einen Eimer Wasser bringt, gehen sie wahrscheinlich kaputt.“

Eifrig machen sich die Kinder anschließend unter Anleitung des Försters an die Arbeit. Gleich an mehreren Stellen begannen sie, Löcher für die jungen Bäume auszuheben. Durch die vielen Wurzeln und Steine im Untergrund wird das Graben zu einer echten Herausforderung. Aber mit etwas Unterstützung durch die Erwachsenen sind schon bald die ersten Löcher tief genug, um bepflanzt zu werden. „Ganz toll macht ihr das,“ lobt Platz, „Ihr müsst jetzt die Wurzeln ganz fest mit der Erde verbinden und dann ganz viel Wasser drauf tun, der Baum hat Durst“, gibt er gleich die nächsten Anweisungen, bevor er sich daran macht, mit dem Vorschlaghammer einen Stützpfahl in den Boden zu treiben. „Ohne die Stütze würden die jungen Bäume bei einem Sturm oder bei starkem Schnee leicht abbrechen“, erklärt er seinen jungen Zuhörern. Zum Schluss kommt noch eine Baumschutzspirale aus Kunststoff um den Stamm. „Die verhindert, dass Rehböcke die Rinde zerstören, wenn sie sich mit ihrem Gehörn an der rinde scheuern“, liefert der Förster auch hierfür sofort die Begründung.

Während oben am Hang noch die letzten Bäume ihren Bestimmungsort finden, werden unten am See schon eifrig Tische gedeckt. So viel Arbeit macht schließlich hungrig. Deshalb wartet am Ende der Aktion ein gemeinsames Picknick auf die fleißigen Baumpflanzer.

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