Synodalpräsident Hermann Lorenz hat die Herbsttagung der Landessynode eröffnet 

"Für unsere Kirche ist Nächstenliebe kein leeres Wort"

Synodalpräsident Hermann Lorenz

Synodalpräsident Hermann Lorenz

Speyer (lk). Mit dem Appell, jeder Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung entgegenzutreten, hat Synodalpräsident Hermann Lorenz die Herbsttagung der pfälzischen Landessynode in Speyer eröffnet. Daran änderten auch die „schrecklichen Taten einiger fehlgeleiteter Täter“ nichts, sagte Lorenz mit Blick auf die Terroranschläge in Paris. „Unsere Kirche, getragen von dem Gebot der Nächstenliebe, bemüht sich nach Kräften, den Menschen, die in unser Land kommen, zu helfen. Zeigen Sie durch Ihre Zustimmung, dass für unsNächstenliebe kein leeres Wort ist.“

Über die Flüchtlingsarbeit der Landeskirche informiert der Diakoniedezernent der Evangelischen Kirche der Pfalz, Oberkirchenrat Manfred Sutter, am ersten Verhandlungstag. Synodalpräsident Lorenz begrüßte ausdrücklich die Aussage der evangelischen Kirche, wonach nicht Missionierung, sondern die „freundliche Aufnahme und Begleitung der Flüchtlinge die zentrale christliche Mission der Nächstenliebe darstellt“.

Lorenz ermutigte in seiner Eröffnungsrede zur zweiten Tagung der zwölften Landessynode die Synodalen zu Beiträgen: „Fragen Sie, wenn Ihnen etwas unklar oder unbekannt ist“. Die kirchenpolitischen Gruppierungen, in denen die Verhandlungsgegenstände bereits vor der Tagung diskutiert würden, dienten lediglich der Meinungsbildung. „In der Synode ist immer ausreichend Raum für eine Diskussion. Dafür trete ich als Präsident ein.“ Den in einzelnen Presseberichten erhobenen Vorwurf der „Mauschelei“ wies Lorenz zurück. Wer dies behaupte, habe die Bedeutung und Funktion der in der Synode vertretenen Gruppen nicht verstanden.

Der Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz gehören mit den beiden Jugendvertretern derzeit 64 Mitglieder an. Am ersten Verhandlungstag stimmt die Synode über Berufungen ab. Möglich sind bis zu sechs Berufungen. Synodalpräsident ist der Kaiserslauterer Jurist Hermann Lorenz. Dem Präsidium gehören außerdem der Otterbacher Dekan Matthias Schwarz als erster Vizepräsident und Ministerialrat Joachim Schäfer aus Birkenheide als zweiter Vizepräsident sowie Rommi Keller-Hilgert und Daniela Freyer als Beisitzerinnen an. Die Entscheidungen der Landessynode werden in Ausschüssen vorberaten, die für besondere Sachgebiete zuständig sind: Recht, Kirchenordnung und Gleichstellung; Theologie, Seelsorge, Liturgie und Kirchenmusik; Finanzen; Jugend, Schule und Bildung; Diakonie, Mission und Verantwortung in der Welt; Öffentliche Verantwortung; Nominierungsausschuss.

Die Landessynode kann als verfassungsgebendes Organ über alle Angelegenheiten der Landeskirche beraten und beschließen. Zu ihren Aufgaben gehören der Erlass von Kirchengesetzen, die Verabschiedung des Haushalts, die Wahl des Kirchenpräsidenten und der Oberkirchenräte sowie der synodalen Mitglieder der Kirchenregierung.

Hinweis: Die zweite Tagung der zwölften Landessynode 2015 bis 2020 findet vom 19. bis 21. November im Diakonissen-Mutterhaus in Speyer (Hilgardstraße 26) statt. Die öffentlichen Plenarsitzungen beginnen am Freitag und Samstag jeweils um 9 Uhr.