"Religion.Werte.Bildung" 

Fragen nach Gott kindgerecht beantworten

Glückwunsch von Oberkirchenrat Manfred Sutter für die frischgebackenen Fachkräfte für Religionspädagogik. Foto: Diakonie Pfalz/view

Speyer/Kaiserslautern (dwp). Nach zwei jähriger Fortbildung dürfen sich 16 Erzieherinnen aus protestantischen Kindertagesstätten in der Pfalz nun „Fachkraft für Religionspädagogik“ nennen. Die Absolventinnen aus den Dekanaten An Alsenz und Lauter, Bad Bergzabern, Pirmasens, Ludwigshafen, Landau und Neustadt erhielten bei einer Feierstunde ihre Zertifikate aus den Händen von Oberkirchenrat Manfred Sutter und Pfarrerin Sabine Jung, Leiterin der Abteilung Diakonisches Profil und Pflege im Diakonischen Werk Pfalz.

Der Ausbildungsgang zur religionspädagogischen Fachkraft umfasst sechs Module. Eine bunte Themenvielfalt bestimmte die Inhalte der Weiterbildung, unter anderem in theologischem Grundwissen, religiöser Sprachfähigkeit, religionspädagogischen Ansätzen und Methoden bis hin zum evangelischen Profil der Einrichtung und dem Umgang mit anderen Religionen. Es geht um ein selbstständiges Arbeiten mit biblischen Texten, die eigene religiöse Sozialisation, generelle Fragen von Religion im säkularen Kontext, die Erarbeitung religionspädagogischer Umsetzung von Themen auf kindgerechte Art und die religiöse Entwicklung bei Kindern. „Wenn Kinder uns Fragen nach Gott, Jesus, der Bibel, der Kirche oder Feiertagen stellen, müssen wir in der Lage sein, kompetent und kindgerecht zu antworten. Das zu lernen und dabei auch den eigenen Glauben und die eigene religiöse Entwicklung zu reflektieren, dazu dient unser Angebot“, sagt Pfarrer Rudolf Ehrmantraut, Referent für Religionspädagogik im Diakonischen Werk Pfalz.

Alle Teilnehmenden verfassen am Ende der Ausbildung eine Facharbeit, die vorgestellt und begutachtet wird. Die Anforderungen an die Abschlussarbeit sind klar vorgegeben: Sie muss mit dem Konzept der jeweiligen Einrichtung abgeglichen werden, die zu diesem Thema vorhandene Fachliteratur berücksichtigen und eine eigenständige Exegese biblischer Texte beinhalten. Ein neuer Ausbildungsgang zur religionspädagogischen Fachkraft steht für 2019 an. Verantwortlich ist neben Pfarrer Ehrmantraut die Religionspädagogin Lydia Würth.

Darüber hinaus sollen alle evangelischen Kitas die Möglichkeit erhalten, an Qualifizierungsangeboten im Bereich religiöse und interreligiöse Bildung sowie Wertebildung teilzunehmen „Uns ist es wichtig, dass schon die Jüngsten christliche Werte wie Freiheit, Toleranz, Frieden und Gerechtigkeit einüben. Und wir möchten den Ort dafür bieten. Die Befähigung und Begeisterung für verantwortliche gesellschaftliche Teilhabe beginnt im Kindergarten“, sagt Pfarrerin Sabine Jung, Leiterin der Abteilung Diakonisches Profil und Pflege im Diakonischen Werk Pfalz.

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Projekt Kita+QM sowie ermutigt durch Träger, Leitungen und pädagogische Fachkräfte, hat die Evangelische Kirche der Pfalz beschlossen, das Projekt „Religion.Werte.Bildung“ ab September 2018 zu starten. Ziel ist es, das Profil der evangelischen Kindertagesstätten durch die Auseinandersetzung insbesondere mit christlicher, aber auch mit nicht-christlicher Religion weiter zu entwickeln.

Im Projektzeitraum 2018 bis 2022 erhalten alle evangelischen Kitas im Bereich der Landeskirche die Chance, sich an dem Projekt zu beteiligen. Neben Großveranstaltungen wie Fachtagen sind Inhouse-Seminare für die jeweiligen Kita-Teams geplant.