Experimentieren ohne Erfolgsdruck
Speyer (lk). Vielseitig, visionär, wissenswert: Die Homepage zu den Erprobungsräumen, den „LabORAtorien“ der Evangelischen Kirche der Pfalz, geht online. Unter laboratorien.evpfalz.de präsentiert die Landeskirche die Ergebnisse der Experimente. „Im LabORAtorium der Evangelischen Kirche der Pfalz geht es um mögliche Formen künftigen kirchlichen Lebens. Um Aufbruch und das Beschreiten neuer Wege. Zugleich geht es um unsere christlichen Werte und die spirituelle Dimension unseres Handelns“, erklärt die pfälzische Oberkirchenrätin Marianne Wagner.
Die Homepage biete spannenden Lesestoff und Anregungen für alle, „die an der Zukunft unserer Kirche mitarbeiten wollen“, sagt Wagner. „Hier wird abgebildet, was mit frischen Ideen und Gottvertrauen derzeit in Gemeinden und Kirchenbezirken erprobt wird und möglich ist.“ Zugleich wird auf der Website ausdrücklich zum Mitmachen und Ideenschmieden aufgefordert. Dabei ist der Titel der Homepage Programm: LabORAtorium steht für das lateinische Ora et Labora, für Beten und Arbeiten.
„In den Erprobungsräumen der Landeskirche darf ohne Erfolgsdruck ausprobiert und experimentiert werden. Ideen können scheitern, Versuche dürfen misslingen“, sagt die für die Strukturplanung der Gemeinden und Kirchenbezirke zuständige Oberkirchenrätin. „Wir möchten Innovation fördern und ermöglichen, dass Menschen Dinge ausprobieren, um das christliche Leben neu und lebendig zu gestalten.“ Es gelte, die Kreativität und Eigenverantwortung der Dorfgemeinden zu stärken, um von der versorgten zur lebendigen Gemeinde zu gelangen.
2018 erteilte die Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz dem Projekt grünes Licht. Seitdem haben zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche, Kirchengemeinden und Gruppen, Kooperationszonen und Kirchenbezirke ihre LabORAtorien angemeldet – vom Küchengespräch in Finkenbach bis zum Morgenimpuls in Ludwigshafen, von der Kirche ohne Mauern in Speyer bis zum Kirchenbezirk 2025 in Zweibrücken. „Es herrscht Aufbruchstimmung“, unterstreichen Wagner und ihr theologischer Referent, Tim Kaufmann.
Kaufmann ist für die Homepage verantwortlich und wirbt in den Gemeinden und Kirchenbezirken für das Projekt. Die Corona-Pandemie habe zwar vieles ausgebremst, aber sie zeigt auch, wie viel kreatives Potenzial in den Gemeinden steckt, unterstreicht der Pfarrer: „Wir rechnen weiterhin mit vielen neuen Ideen.“ Da es um das Ausprobieren neuer Formen von Kirche gehe, richte sich das Angebot in erster Linie an Kirchenmitglieder. „Das heißt aber nicht, dass alle im Projekt Kirchenmitglieder sein müssen. Aber das LabORAtorium und die Antragsteller sollten in unserer Kirche verankert sein.“
Auf der Homepage finden Interessierte Voraussetzungen für LabORATorien, Fördermöglichkeiten, Anleitungen zu Formalitäten sowie Porträts laufender Projekte. Dort wird auch das Logo, ein Schüttelkolben, erklärt. Er sei ein Symbol dafür, „dass sich hier Unterschiedliches zu einer inspirierenden, lösungsorientierten Mischung zusammenfindet“, so Wagner und Kaufmann.
Kontakt: Tim Kaufmann, E-Mail: laboratorien@evkirchepfalz.de, Telefon: 06232/667-127