Festgottesdienst in Straßburg anlässlich der „Staffelübergabe“ des Geschichtenmobils 

Europäischer Stationenweg: „Ausdruck der Verbundenheit der Kirchen“

Speyer/Straßburg (lk). Anlässlich der „Staffelübergabe“ des Geschichtenmobils in Straßburg am Palmsonntag feierten französische und deutsche Gläubige einen grenzüberschreitenden Festgottesdienst. Er fand statt in der Kirche St. Aurélie, an der der spätere Reformator Straßburgs, Martin Bucer, seine erste Pfarrstelle in dieser Stadt bekleidete.

„Uns allen ist bewusst, dass wir dieses Jubiläum in einer Zeit begehen, in der das Miteinander der Völker Europas gefährdet ist. So sind wir als Kirchen der Reformation gerade jetzt herausgefordert, einzustehen für ein geeintes und menschliches Europa, das sich über die eigenen Grenzen hinaus solidarisch zeigt mit der ganzen Welt“, sagte Kirchenpräsident Christan Schad im Rahmen des Gottesdienstes. Der Europäische Stationenweg sei „Ausdruck der Verbundenheit der Kirchen über alle Unterschiede hinweg und ein politisches Signal in die Gesellschaft hinein“. Die Werte des vereinten Europa seien keine Selbstverständlichkeit, hob Oberbürgermeister Eger hervor. In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass Straßburg heute mit dem Europäischen Parlament und dem Europarat zwei der bedeutendsten Institutionen der Europäischen Union beherberge.

Christian Albecker, Kirchenpräsident der Union Protestantischer Kirchen im Elsaß und in Lothringen, hob in seiner Ansprache die enge Verbundenheit seiner Kirche mit der pfälzischen Landeskirche hervor, die sich heute ganz besonders sinnfällig darstelle. Die Europaabgeordnete Catherine Trautmann betonte, wie wichtig gerade gegenwärtig das Engagement der Christen für Europa sei.

In diesem Festgottesdienst wirkten mit: der Speyerer Oberbürgermeister Hansjörg Eger, der elsässisch-lothringische Kirchenpräsident Christian Albecker,  Kirchenpräsident Christian Schad, die Europaabgeordnete Catherine Trautmann, Professor Andreas Barner, Mitglied des Rates der EKD, der Generalsekretär der Konferenz der Kirchen am Rhein, Pfarrer Rudolf Ehrmantraut, Pfarrer Guy-Pierre Geiger, Reformationsbeauftragter der Union Protestantischer Kirchen im Elsass und in Lothringen, der Kehler Dekan Günter Ihle, Pfarrerin Petra Magne de la Croix von der Kirche St. Aurélie, Pfarrerin Dagmar Bertram aus Bodersweier und der Straßburger Dekan Philippe Gunther.

Am Montag, 10. April, hat das Geschichtenmobil Straßburg in Richtung Speyer verlassen.

Hintergrund: Mit Luthers 95 Thesen 1517 in Wittenberg begann die Reformationsbewegung, die bis heute Kirche und Welt prägt. Im Jahr 2017 wird national, international und ökumenisch nach den reformatorischen Impulsen für Kirche und Gesellschaft gefragt. Glaubensfreiheit und Gewissensfreiheit bilden dabei den Schwerpunkt seitens der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Die Kirchen-Kultur-Tage vom 6. bis 12. April sind einer der Höhepunkte zahlreicher Veranstaltungen in diesem Festjahr. Im Zentrum steht der Europäische Stationenweg. Das „Geschichtenmobil“, ein Truck, macht an 68 Orten in 19 europäischen Ländern Halt und kommt im Mai in der Lutherstadt Wittenberg an, zum Evangelischen Kirchentag und der Weltausstellung der Reformation. Unterwegs sammelt das Mobil alte und neue Glaubensgeschichten ein.

In der Reformationsstadt Speyer macht der Truck vom 10. bis 12. April Station. Speyer prägte weltweit den Begriff „Protestanten“. Dank der Protestation von sechs Fürsten und 14 freien Reichsstädten auf dem Reichstag von 1529 erhielt die Stadt von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) den Titel „Reformationsstadt Europas“.

Hinweis: Eine Programmbroschüre zu den Speyerer Kirchen-Kultur-Tagen ist an der Bühne in der Maximilianstraße gegenüber dem Historischen Rathaus erhältlich und liegt in Kirchen sowie bei der Tourist-Information, Maximilianstraße 13, aus.