Religionsunterricht ist ein wichtiger Bestandteil an Schulen. 

Erziehung zu Respekt und Offenheit

Speyer (lk). Religion ist zunehmend wieder ein Thema für junge Menschen. Dies hat der Leiter des Amts für Religionsunterricht der Evangelischen Kirche der Pfalz, Thomas Niederberger, zu Beginn des neuen Schuljahres erklärt. Im vielfältigen Fächerkatalog der Schulen nehme auch der Religionsunterricht wieder eine stärkere Rolle ein. „Nachdem in der Vergangenheit prognostiziert wurde, dass der Religionsunterricht und Religion kein Thema mehr für junge Menschen sei, nimmt er nun wieder einen höheren gesellschaftlichen Stellenwert ein und wird entsprechend auch von Seiten der Schule und der Politik mehr gefördert und angefragt“, sagt Kirchenrat Niederberger.

Zwar schrumpfe statistisch gesehen die Zahl der Teilnehmer des Religionsunterrichts, dies sei aber der Abnahme der Schülerzahlen an den Schulen geschuldet. „Vergleicht man die Zahlen, so bleibt der Prozentsatz der Schüler, die den Religionsunterricht besuchen, stabil. Wobei es durchaus regionale Unterschiede gibt“, sagt Niederberger. Positiv wertet der Kirchenrat, dass verstärkt auch Schüler ohne protestantisches Bekenntnis am evangelischen Religionsunterricht teilnehmen. Nach derzeitigen Schätzungen werden im Raum der Evangelischen Kirche der Pfalz ungefähr 5000 von ca. 13.000 neu eingeschulten Kindern den evangelischen Religionsunterricht besuchen.

Die Schwerpunkte des Unterrichts reichten von der Auseinandersetzung mit biblischen Texten und der Gottesfrage bis hin zu einer Reflexion über das eigene Leben und die Vorstellungen von Ethik und Moral, erklärt Niederberger. Vor allem in Letzterem sieht er unter Bezugnahme der derzeitigen politischen Themen und internationalen Probleme, den Anreiz, den der Religionsunterricht heute biete. „Die Gesellschaft braucht Menschen, die verantwortungsbereit und zur Solidarität fähig sind. Das ist Aufgabe der gesamten Schule, aber im Religionsunterricht lassen sich die Fragen aus der Haltung innerer Überzeugung heraus, direkt thematisieren“, sagt der Leiter des Amtes für Religionsunterricht.

Damit der Unterricht zeitgemäß bleibt, biete die Evangelische Kirche der Pfalz eine Vielzahl von Fortbildungen für Religionslehrer an, so Niederberger. Insgesamt seien derzeit knapp 100 Pfarrer Vollzeit im Schuldienst beschäftigt, im Besonderen an Berufsschulen, dazu kommen noch etwa 300 Gemeindepfarrer, die nebenamtlich zumeist vier Stunden pro Woche Religion unterrichten. „Für den Juni 2017 planen wir aber einen übergreifenden Religionslehrertag, um in Zukunft einen noch stärkeren Austausch und gemeinsame Impulse für die Unterrichtgestaltung zu finden“, sagt Niederberger. Am 6. September enden in ganz Rheinland-Pfalz die Ferien und ein neues Schuljahr beginnt.

Hinweis: Die Evangelische Kirche der Pfalz hat 2015 ein Informationsblatt zum Religionsunterricht für Eltern von Schulanfängern veröffentlicht, das über das Öffentlichkeitsreferat der Pfälzischen Landeskirche bestellt werden kann. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Amtes für Religionsunterricht unter http://www.religionsunterricht-pfalz.de/ zu finden.