Evangelische und katholische Kirche feiern ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst 

Erinnerung heilen, Jesus Christus bezeugen

Otterberger Abteikirche: Foto: view

Otterberg (lk/is). Im Festjahr zum 500. Reformationsjubiläum laden die Evangelische Kirche der Pfalz, das Bistum Speyer und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen – Region Südwest (ACK) zu einem Ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst am 12. März um 17 Uhr in die Abteikirche Otterberg ein. Unter dem Titel „Erinnerung heilen – Jesus Christus bezeugen“ gestalten die Feier Kirchenpräsident Christian Schad, Bischof Karl-Heinz Wiesemann, der Vorsitzende der ACK, Pastor Jochen Wagner, Erzpriester Georgios Basioudis von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Ruth Raab-Zerger als Vertreterin der südwestdeutschen Mennonitengemeinden sowie die Otterberger Pfarrer Achim Dittrich (katholisch) und Harry Albrecht (evangelisch).

Gruppen, die im Laufe des Reformationsjahres 2017 den ökumenisch-geistlichen Weg „zusammen wachsen“ miteinander gehen, werden in dem Buß- und Versöhnungsgottesdienst gesegnet und ausgesandt. Der anlässlich des Reformationsjubiläums / Reformationsgedenkens konzipierte und bundesweit einzigartige ökumenisch-geistliche Übungsweg gibt Impulse für persönliche Glaubensübungen und –erfahrungen. Als Exerzitien im Alltag nehmen sie zentrale Themen der Reformation bewusst auf. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst von einem ökumenischen Projektchor und einem Bläsergruppe unter der Leitung des Bezirkskantors des katholischen Dekanats Kaiserslautern, Siegmar Junker, sowie von dem Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche der Pfalz, Jochen Steuerwald, an der Orgel.

Das Reformationsjahr 2017 soll ein ökumenisches Ereignis werden; dazu bedürfe es einer „Heilung der Erinnerungen“, schreiben Kirchenpräsident Schad und Bischof Wiesemann in ihrer Einladung. Der ökumenische Buß- und Versöhnungsgottesdienst, der unter dem Titel „healing of memories“ (Heilendes Erinnern) bundesweit gefeiert wird, sei ein öffentliches Zeichen der Versöhnung und ein zentrales Ereignis im Rahmen der Reformationsfeierlichkeiten. „Darin sprechen wir unsere Schuld vor Gott aus und bitten ihn um Vergebung, um frei zu werden für die Vergebung untereinander. Wir bringen zum Ausdruck, dass die christlichen Kirchen nicht gegeneinander, sondern füreinander da sind“, heißt es u.a. im Gemeinsamen Wort zum Jahr 2017 der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche.

Die Abteikirche Otterberg gilt als Symbol für ein gelebtes ökumenisches Miteinander in der Pfalz. Jahrhundertelang feierten dort Katholiken und Protestanten ihre Gottesdienste unter einem Dach, aber bis 1979 durch eine Mauer getrennt. Seit 25 Jahren wird sie als Simultankirche von beiden Konfessionen gemeinsam genutzt.

Hinweis: Im Anschluss an den Ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst am 12. März um 17 Uhr in der Abteikirche Otterberg wird zur Begegnung im Seitenschiff der Kirche eingeladen. Weitere Informationen zum geistlichen Übungsweg „zusammen wachsen“ erteilt das Institut für kirchliche Fort- und Weiterbildung in Landau, Telefon: 06341/556805-70, E-Mail: info@institut-kirchliche-fortbildung.de.