Die Kaiserslauterer Dekanin Dorothee Wüst tankt Energie beim Singen 

Ensemble "Quintessenz": Fünf Damen a cappella

Die Damen vom Vokalensemble "Quintessenz": Monika Pfannenstein, Beate Diehl, Ruth Stadtmüller, Martina Haag und Dorothee Wüst (von links). Foto: Privat

Kaiserslautern (lk). Abstand von Pflicht und Tagesgeschäft, Auftanken der Kräfte, einfach mal abschalten können – wir haben uns bei Dekaninnen und Dekanen umhört, wie sie ihre Freizeit gestalten. Und sind dabei auf allerlei kulturelles Engagement gestoßen. Wie zum Beispiel bei der Kaiserslauterer Dekanin Dorothee Wüst und dem Ensemble „Quintessenz".

Wenn nach getaner Arbeit im Dekanat die Lichter verlöschen, wartet auf Dorothee Wüst nicht selten ein echtes Highlight ihres Feierabends – sozusagen die „Quintessenz“. So nämlich lautet der Künstlername der fünf singenden Damen um die Dekanin des Kirchenbezirks Kaiserlautern.

Seit etwa vier Jahren tourt das A-cappella-Ensemble erfolgreich vorwiegend durch Kirchen, gestaltet Gottesdienste, aber im Vordergrund stehe, so Dorothee Wüst, „ganz schlicht das gemeinsame Musizieren. Die Chemie stimmt einfach und wir hatten von Beginn an wunderbare Freude am Singen. Natürlich haben wir rasch gemerkt, dass ohne Ziel vor Augen nichts so recht vom Fleck kommt“. Darum werde projektbezogen mit festem Programm auf das jeweils nächste Konzert hin geprobt.

Die Keimzelle des Quintetts, erzählt Wüst, die bereits im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspielen begonnen und später in Pirmasens bei der evangelischen Jugend als begeisterte Chorsängerin mitgewirkt hatte, sei eine kleine Singgemeinschaft gewesen, der irgendwann die Männerstimmen ausgeblieben seien. So habe man aus der Not eine Tugend gemacht.

Monika Pfannenstein, Beate Diehl, Ruth Stadtmüller, Martina Haag und Dorothee Wüst sind sämtlich Laien. Keine hat je ein Gesangsstudium absolviert, dennoch: „Das a-cappella-Singen, ohne Instrument, nur mit Stimmgabel, schult ungemein das Gehör“, schwärmt Dorothee Wüst, die im Ensemble meist eine Alt-Partie übernimmt.

Gesungen werde „querbeet“ von Renaissance-Madrigalen über schwedische Volkslieder bis zu Popsongs, mal geistlichen, mal weltlichen Inhalts. „Es gibt ja leider nicht so viel gute Originalliteratur für Frauen, und wir müssen stets auf die Suche gehen, manchmal auch selbst etwas arrangieren.“ Zwei bis vier Konzerte im Jahr, vor allem in der Nordpfalz, seien zu schaffen, auch mal eine Gottesdienstmitwirkung – „wenn wir alle unter einen Hut bekommen“, so die Dekanin. Geprobt werde vor Konzerten sehr regelmäßig, ansonsten eher im 14-Tage-Rhythmus: „Wir sind halt alle beruflich sehr eingespannt.“

In der Regel sucht sich „Quintessenz“ für seine Konzerte Partner, beispielsweise ein Bläserensemble. Aktuell proben die Sängerinnen schon für das Weihnachtsprogramm, erklärt Dorothee Wüst. Geplant sei ein Konzert in der katholischen Kirche von Winnweiler am vierten Adventwochenende. „Das Singen tut einfach der Seele gut. Damit befruchtet es auch meine spirituellen Energien und stärkt mich für den Alltag.“

Hinweis: Kontakt und weitere Informationen bei Ruth Stadtmüller, E-Mail: ruthstadtmueller@gmx.de.