Klimaschutzinitiative der Landeskirche wirbt für ressourcenschonendes Handeln 

Eng vernetzt in eine umweltgerechte Zukunft

Engagieren sich für gutes Klima: Umweltbeauftragte Bärbel Schäfer (rechts) und Klimaschutzmanagerin Sibylle Wiesemann. Foto: lk

Speyer (lk). Wie nachhaltig handelt die Landeskirche? Kann das selbst gesteckte Ziel, den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid um ein Viertel einzudämmen, erreicht werden? Wie können die Mitarbeiter davon überzeugt werden, in Sachen Klimaschutz an einem Strang zu ziehen? Mit einem ganzen Maßnahmenbündel wollen Umweltbeauftragte Bärbel Schäfer und Klimaschutzmanagerin Sibylle Wiesemann die Landeskirche in eine umweltgerechte Zukunft führen.

Um das zu erreichen, kann die eine nicht ohne die andere: „Gutes Klima – Gutes Leben“ – unter diesem Motto haben Schäfer und Wiesemann eine Klimaschutzinitiative angestoßen, die auf dem 2012 von der Landessynode verabschiedeten „Integrierten Klimaschutzkonzept“ basiert und die von der Analyse über die Beratung zu regenerativen Energien, Energiemanagement, ökofairen Einkauf bis zu Mobilitätsverhalten und Zertifizierung das ganze ABC eines umweltverträglichen, ressourcenschonenden Handelns umfasst. „Unser Auftrag ist es, zu motivieren, auszubilden und bei der Umsetzung zu helfen“, sagen Schäfer und Wiesemann, deren Aufgabenbereich bei der landeskirchlichen Arbeitsstelle Frieden und Umwelt angesiedelt ist.

Bärbel Schäfer leistet vor allem die „politische“ Überzeugungsarbeit, stößt Klimaschutzprojekte wie etwa das kirchliche Umweltmanagementsystem „Grüner Gockel“, das Stadtradeln und Autofasten oder die Leitlinien zu öko-sozialer Beschaffung an, bezieht aber auch Stellung zu TTIP, der umstrittenen „Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft“ mit den USA. Die Aufgabe von Sibylle Wiesemann ist es, die Kirchengemeinden bei der Umsetzung konkreter Energiesparprojekte zu unterstützen, beispielsweise indem sie Fördergelder vermittelt und fachlich berät. Zudem wertet sie die Ergebnisse aus und dokumentiert sie. Mit klugem Gebäudemanagement, dem Bezug erneuerbarer Energien oder deren eigener Erzeugung lässt sich nach den Worten der Ingenieurin mit Fachgebiet Raum- und Umweltplanung einiges erreichen: Eine Gemeinde gebe im Durchschnitt 20.000 Euro im Jahr für Energie aus. Das sei viel Geld, das zum großen Teil eingespart oder für die Gemeindearbeit beiseitegelegt werden könnte, sagt Wiesemann. Etwa durch gemeinsame Gebäudenutzung auch über konfessionelle Grenzen hinweg. So würden Synergieeffekte erzielt, von denen alle Seiten profitierten.

Schäfer und Wiesemann sind stolz, dass sich mittlerweile in 90 Prozent der pfälzischen und saarpfälzischen Kirchengemeinden Energiebeauftragte um Energieeinsparung kümmern und in vielen Gemeinden auch schon die Energiemanagement-Software „Avanti“ eingeführt wurde. Zehn Kirchengemeinden sind von der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt sogar als „Vorbildgemeinden für den Klimaschutz“ ausgezeichnet worden. Eine gute Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit sind nach Wiesemanns und Schäfers Überzeugung wesentliche Bausteine auf dem Weg zu mehr Umweltbewusstsein. Die Arbeitsstelle bietet auf ihrer neu gestalteten Website (www.frieden-umwelt-pfalz.de) Wissenswertes rund um den Klimaschutz an und listet ihre Fortbildungen – zwanzig allein in diesem Jahr – auf. Eine Handreichung für Energiebeauftragte, ein Informationsheft zur Photovoltaik und die Broschüre „Vorbilder für den Klimaschutz“ klären mit praktischen Hinweisen und guten Beispielen darüber auf, wie Kirchengemeinden ganz konkret zum Klimaschutz beitragen können. Die Broschüren können mit dem Formular auf der Rückseite des Heftes bestellt werden.

„Das Bewusstsein ist da“, wissen Sibylle Wiesemann und Bärbel Schäfer die Landeskirche auf einem guten Weg. Ihr Wunsch für die Zukunft: „Auf jedem Kita-Dach eine Photovoltaikanlage.“ Die Möglichkeiten seien noch längst nicht ausgeschöpft. Auch der Landeskirchenrat mit seinen Gebäuden in Speyer soll nach Schäfers und Wiesemanns Vorstellungen mit gutem Beispiel vorangehen. Sie sind überzeugt, dass dort, „wo sich die Menschen vor Ort kümmern, auch viel gelingt“.