Ein verachteter Mensch ist immer auch ein verachtetes Ebenbild Gottes
Bad Dürkheim (lk). In der Lebensgeschichte Jesu spiegeln sich nach Auffassung von Kirchenpräsident Christian Schad alle Facetten, die ein menschliches Leben ausmachen. „Er macht mit, was auch wir gerade mitmachen: Angst und Einsamkeit und Ausgeliefert-Sein. Und er erleidet, was uns allen bevorsteht: den Tod“, sagte Schad in seiner Predigt am Karfreitag in der Klosterkirche Bad Dürkheim.
Jesus, der am Kreuz hingerichtet wurde, sei angegafft und verspottet worden, blamiert bis auf die Knochen, halt- und heimatlos. Da das Leben Jesu das eines Menschen ganz unten gewesen sei, müsse man in der Gegenwart gerade an die denken und sich für die einsetzen, „die auf der Flucht sind, die an der Grenze zwischen der Türkei und der EU, auf den griechischen Inseln entwürdigt, nackt, unter erbärmlichen Umständen leben müssen“, erklärte Schad.
Ein verachteter Mensch sei immer auch ein verachtetes Ebenbild Gottes, sagte der Kirchenpräsident. „Wer den Menschen entstellt, entstellt auch Gott selbst.“ Deshalb finde man den allmächtigen Gott bei den Allerverachtetsten. Aber genau auf diesem Tiefpunkt werde Gottes Liebe zu den Menschen greifbar. „Gott ist bei uns, mitten unter uns, so, wie er bei Jesus ist“, sagte der Kirchenpräsident. Was immer auch geschehe, „wir werden aufgefangen von der Hand eines liebenden Gottes.“
Kirchenpräsident Schad feiert mit der „Online-Gemeinde“ in der Klosterkirche in Bad-Dürkheim-Seebach den Karfreitagsgottesdienst. Dieser wird von Bezirkskantor Johannes Fiedler (Orgel) und Karolin Hild (Gesang) musikalisch sowie Dekan Stefan Kuntz liturgisch gestaltet. Er wird am 10. April 2020 ab 9 Uhr auf der Homepage http://www.evkirche-bad-duerkheim.de zu sehen sein.
Hinweis: Die Online-Kollekte der Kirchengemeinden der Landeskirche wird am Karfreitag traditionell für die Arbeit der Fachschule für Sozialwesen der Diakonissen Speyer verwendet. Spenden sind online möglich unter https://www.evkirchepfalz.de/spenden/.