Brot für die Welt 

Ein Leben in Würde ermöglichen

Gottesdienst zur Eröffnung der 60. Spendenaktion von Brot für die Welt für die Pfalz. Foto: Seebald/dwp

Vorbildlich: Bike&Help-Tour 2015. Foto: lk

Speyer/Pirmasens (dwp/lk). Mit einem Appell, eigene Lebensgewohnheiten im Blick auf die Länder des Südens kritisch zu hinterfragen hat Oberkirchenrat Manfred Sutter die Spendenaktion „Brot für die Welt“ in der Lutherkirche in Pirmasens eröffnet. Die 60. Aktion steht unter dem Motto „Hunger nach Gerechtigkeit“. Um Armut, Hunger und Mangelernährung zu beenden und ein Auskommen für alle zu sichern, müsste die eigene Lebens- und Wirtschaftsweise geändert werden, sagte Sutter und fügte hinzu: „Unser Einkaufsverhalten ist eng mit den Lebensbedingungen von Menschen im Süden verflochten und unser Überfluss hat sein Gegenüber im Mangel auf dem anderen Teil der Erde“. 

Die von der Pfalz unterstützten Projekte von „Brot für die Welt“ und ihren Partnerorganisationen in Kenia, Nicaragua und Bangladesch greifen nach Auskunft von Sutter die verschiedenen Facetten des Mottos „Hunger nach Gerechtigkeit“ auf. So werde in Kenia ein Straßenkinderprojekt unterstützt, das Kindern einerseits mit Lebensmitteln und medizinischer Versorgung ein Leben in Würde ermögliche, andererseits aber auch Seelsorge leiste und Straßenkindern über Bildung und Ausbildung neue Chancen eröffne. In Nicaragua werde mit Mitteln aus der Pfalz ein Frauenrechtsprojekt unterstützt, das Näherinnen in Workshops schule und ihre Rechte als Arbeitsnehmerinnen durchzusetze. Ein Projekt in Bangladesch beschäftige sich mit den Folgen des Klimawandels. Durch den Anstieg des Meeresspiegels dringe immer mehr Salzwasser ins Landesinnere ein, so dass Trinkwasser knapp werde. Mit Hilfe einer Entsalzungsanlage werde nun Salz- in Süßwasser umgewandelt und den Menschen vor Ort eine Bleibeperspektive geboten. 

An dem Gottesdienst zur Pfalz weiten Eröffnung von „Brot für die Welt“ wirkten Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert, Diakoniepfarrer Albrecht Bähr sowie Pfarrerin Corinna Weissmann, Referentin für Ökumenische Diakonie im Diakonischen Werk Pfalz, mit. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen von Bezirkskantor Maurice Croissant, Organistin Ingrid Regel-Habeck und dem Johanneskirchenquartett. 

Erfreut zeigten sich die Verantwortlichen der Landeskirche und ihrer Diakonie über zwei Auszeichnungen, die für vorbildliches Engagement zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in die Pfalz gingen. Den erstmals verliehenen „Brot-für-die-Welt-Preis“ erhielt die Aktionsgruppe Bike & Help der Evangelischen Jugend der Pfalz in Kaiserslautern. Sie wurde für ihre Benefiz-Radtouren zugunsten der Anti-Aids-Foundation South Africa geehrt. Marianne Bartels aus Kaiserslautern bekam den Preis für ihr Engagement in der entwicklungspolitischen Bildung. Seit 2009 wirkt sie in der Seniorenarbeit von Brot für die Welt in der Pfalz mit. 

Hintergrund: Das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland wurde 1959 gegründet und fördert Projekte in über 90 Ländern. Wirkliche Hilfe muss dem Armen helfen, sich selbst zu helfen, lautete ein entscheidender Grundsatz, der bis heute gilt. Die Menschen in der Pfalz und der Saarpfalz haben im vergangenen Jahr 1.029.609 Euro für Brot für die Welt gespendet. Die Menschen in der Pfalz und der Saarpfalz haben im vergangenen Jahr 1.048.908 Millionen Euro für Brot für die Welt gespendet. In dieser Summe sind Kollekten und Spenden, die in Kirchengemeinden gesammelt wurden sowie direkte Überweisungen an das evangelische Hilfswerk zusammengefasst. Das Spendenaufkommen bewegt sich über dem Niveau des Vorjahres (1.029.609 Euro). Die meisten Spenden gingen – mit 1,67 Euro pro Kirchenmitglied – im Kirchenbezirk Bad Dürkheim-Grünstadt ein, gefolgt vom Kirchenbezirk Frankenthal mit 1,61 Euro pro Kirchenmitglied und dem Kirchenbezirk Neustadt mit 1,56 Euro pro Kirchenmitglied.