Ehrenamt sieht sich vor neuen Herausforderungen
Speyer (lk). Wie kann das Ehrenamt im Wandel besser strukturiert werden? So lautete die Frage, mit der sich der „Runde Tisch Ehrenamt“ der Evangelischen Kirche der Pfalz bei seinem letzten Zusammentreffen im Mutterhaus der Evangelischen Diakonissenanstalt in Speyer beschäftigt hat.
22 Haupt- und Ehrenamtliche aus den vielfältigen Bereichen der pfälzischen Landeskirche und ihrer Diakonie diskutierten darüber, wie das Ehrenamt derzeit aufgestellt ist, wie es nach außen hin vertreten und wahrgenommen wird und wie Ehren- und Hauptamtliche die bestehenden Strukturen verbessern können. Das Ehrenamt „unter dem Dach der Kirche“, so die Erkenntnis der Tagung, ist nach wie vor beliebt, befindet sich aber im Wandel.
Kirchenpräsident Christian Schad und Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr nahmen die Ideen und Wünsche der Teilnehmer auf. „So wichtig der hauptamtliche Dienst in unserer Kirche ist – ihre Zukunft entscheidet sich auch an der Frage, ob und wie freiwillig Tätige sich mit dem Glaubensthema und dem Auftrag der Kirche identifizieren“, bekräftige Kirchenpräsident Christian Schad. Er dankte den anwesenden Ehren- und Hauptamtlichen für ihr gutes Miteinander und sagte zu, die Begleitung und Förderung des Ehrenamts entschieden fortzusetzen, „um ihm die notwendige Würdigung auch in Zukunft zuteil werden zu lassen“.
Die landeskirchliche Beauftragte für das Ehrenamt, Heike Baier, konstatierte in ihrer Bestandsaufnahme, dass freiwilliges Engagement zwar nach wie vor gefragt und am Puls der Zeit sei. Allerdings würden auch die Anforderungen nach Flexibilität im (Berufs-)Alltag immer höher. Dadurch bleibe weniger Zeit, sich regelmäßig zu engagieren. Das habe in den letzten Jahren zu einem Wandel geführt. Das traditionelle, langfristige Ehrenamt gehe eher zurück und werde zunehmend von einem „neuen“, eher projektbezogenen Engagement ergänzt, wie beispielsweise in der Flüchtlingsarbeit. Indem sie Ehrenamtlichen gute Bedingungen biete, bleibe die Kirche „als wichtiger Akteur in der Mitte der Gesellschaft erkennbar“, sagte Baier.
Bei der Tagung wurde deutlich, wie sehr die Ehrenamtlichen darauf angewiesen sind, dass die Hauptamtlichen ihnen die notwendigen Informationen weitergeben, die sie für einen geordneten Arbeitsablauf brauchen. Hierin liege ein wichtiger Beitrag zur Wertschätzung des Ehrenamtes, stellten die Teilnehmer heraus. Dazu würden Fortbildungsangebote wesentlich beitragen.