Orgelmusik 

Die hohe Kunst der Improvisation

Die Orgel in der Gedächtniskirche Speyer. Foto: lk.

Speyer (lk). Eine weitere Folge der musikalischen Abendandachten findet am Sonntag, 11. Oktober um 18 Uhr in der Gedächtniskirche statt. An der großen Kleuker-Orgel spielt Bezirkskantor Johannes Fiedler aus Bad Dürkheim. Er bietet zuerst Werke aus Bachs „Dritten Theil der Clavierübung“ dar, unter anderem das berühmte Es-Dur Präludium und Fege, dann die „Phantasie“ von Cesar Franck sowie ein „Impromptu“ des Jubilars Louis Vierne.

Die Andacht dauert 30 bis 40 Minuten liegen. Die Liturgie hält Pfarrerin Lena Vach. Neben kurzer Lesung und Gebet steht die Orgelmusik im Vordergrund. Seit Mai bietet die Gedächtniskirchengemeinde unter der musikalischen Leitung von Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger die Abendandachten an.

Johannes Fiedler, geboren 1990 in Hamburg, erhielt ersten Orgelunterricht als 13-Jähriger bei Kirchenmusikdirektor Thomas Haller in Aalen. Er studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Kirchenmusik B und A an der Musikhochschule Stuttgart bei Ludger Lohmann (Literatur) und Johannes Mayr und Jürgen Essl (Improvisation) sowie Jörg Halubek und Jon Laukvik (Cembalo). Im Januar 2018 legte er seine Abschlussprüfung im Studiengang Master historische Tasteninstrumente bei Professor Jörg Halubek mit der Bestnote ab. Er belegte Meisterkurse und gewann zahlreiche Wettbewerbe.

Er war 2010 bis 2016 als Kirchenmusiker für die gottesdienstliche Kirchenmusik und die Konzertveranstaltungen an der Evangelischen Kirche Stuttgart-Gaisburg verantwortlich. Anschließend absolvierte er sein kirchenmusikalisches Praktikum an der Stiftskirche in Herrenberg. Seit Mai 2017 ist er Bezirkskantor im Dekanat Bad Dürkheim-Grünstadt.

Ein besonderer Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens liegt in der Improvisation – ob frei oder stilgebunden. So wird er zum Abschluss der Andacht am Sonntag über ein zu Beginn des Gottesdienstes gegebenes Kirchenlied improvisieren. Die Besucher werden beim Eintritt um Wünsche aus dem Evangelischen Gesangbuch gebeten, aus denen dann ein Lied ausgewählt wird. Unter den Voreschlägen sollten sich nicht Klassiker wie „Ein feste Burg“, „Großer Gott, wir loben Dich“ oder „Lobe den Herren, den mächtigen König“ befinden. Diese Improvisation wird sozusagen die Predigt der Andacht sein und darf mit Spannung erwartet werden.

Der Eintritt ist frei. Es gelten die üblichen Corona-Schutz-Bedingungen.