Synode 

Die Herbstsynode ist eröffnet. Sie tagt bis Samstag digital.

Berufene Mitglieder der Synode (Foto: oben v.l.n.r. Dirk Fischer, Hans-Ulrich Ihlenfeld, Sabine Ohler-Jost; unten v.l.n.r. Barbara Schleicher-Rothmund, Andreas Wagner, Fotos privat)

Die zweite Tagung der 13. Landessynode der pfälzischen Landeskirche hat am Donnerstagmorgen begonnen. Sie findet angesichts der aktuellen Corona-Lage erneut als Videokonferenz statt. Nach drei Grußworten berief die Synode fünf weitere Mitglieder.

Der Präsident der Landessynode, Hermann Lorenz, eröffnete die Tagung. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst ging auf die Herausforderungen der vierten Welle der Corona-Pandemie ein und sprach ein Gebet, als „heilsame Worte für die Seele“ in erschütternden Zeiten. Bischof Karl-Heinz Wiesemann erinnerte in seinem persönlich geprägten Video-Grußwort an die „Würzburger Synode“, die ab 1968 tagte. Deutsche Bistümer setzten in jener Zeit die Reformbeschlüsse des zweiten Vatikanischen Konzils um. In Hinblick auf Herausforderungen und kirchliche Reformen heute, erinnerte Wiesemann: „Eine Kirche, die sich erneuern will, muss wissen, wer sie ist und wohin sie zielt. Nichts fordert so viel Treue wie lebendiger Wandel.“ Auch eine Synode, die der Reform dienen wolle, müsse davon sprechen, „wer wir als Christen und Glieder dieser Kirche sind“.

Christian Preissner, Präses der Evangelischen Landeskirche Anhalts, zielte in seinem Grußwort ebenfalls auf die Umbrüche und Transformationen ab, denen die Landeskirchen unterliegen. Hier sei ein gegenseitiger Austausch wertvoll. Im Blick auf die enger werdende Personaldecke im Pfarramt beobachte er gespannt, wie die Synode über die Anstellungsfähigkeit von Theologinnen und Theologen beraten werde, die in einem privatrechtlichen Dienstverhältnis stünden. Diese Frage werde für alle Landeskirchen „über kurz oder lang sehr wahrscheinlich relevant werden.“ Hede-Strubel Metz, Mitglied des Katholikenrats im Bistum Speyer, sprach von ungebrochener „ökumenischer Begeisterung“, gerade in Umbruchzeiten.

In einem der ersten Arbeitsschritte haben die Synodalen fünf weitere Mitglieder in die Landessynode berufen. Sie kommen aus unterschiedlichen Bereichen und Berufsfeldern, um die Perspektive der Synode zu erweitern. Sabine Ohler-Jost, Winzerin aus Neustadt-Gimmeldingen und Dirk Fischer, Tischlermeister und Präsident der Handwerkskammer der Pfalz sowie Andreas Wagner, Professor für Altes Testament an der Universität Bern, wurden erstmalig berufen. Erneut wurden Hans-Ulrich Ihlenfeld, Landrat des Kreises Bad Dürkheim sowie Barbara Schleicher-Rothmund, Bürgerbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Mitglied der Synode.

Hintergrund: Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz ist als kirchliche Volksvertretung die Inhaberin der Kirchengewalt. Die 57 Mitglieder der Synode treffen wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer sowie die zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps bilden das Präsidium. Beisitzerinnen sind Daniela Freyer und Evelin Urban.

Hinweis: Die Synode tagt bis Samstag, 20. November digital. Die Sitzung wird auf Youtube gestreamt und kann live verfolgt werden.

Livestream: www.youtube.com/evkirchepfalz