Ökumene am Pfingstmontag 

Die Gaben der Konfessionen füreinander öffnen

Beim Gottesdienst am Pfingstmontag im Kreuzhof bei Niederkirchen (nahe Kaiserslautern) ist jeder Platz belegt. Foto: lk.

Kirchenpräsident Schad mahnt zum Miteinander der Konfessionen. Foto: lk.

Pfarrer Harald Fleck, Kirchenpräsident Christian Schad und Pfarrerin Iris Schmitt (v.l.n.r.). Foto: lk.

Niederkirchen (lk). Christen gleich welcher Konfession sollen sich nach Auffassung von Kirchenpräsident Christian Schad nicht mit der Spaltung der Kirche zufrieden geben. Das Pfingstfest fordere dazu auf, „aufzustehen zu einem Leben, das den Geist der Einheit atmet“, erklärte Schad bei einem Ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag auf dem Kreuzhof im westpfälzischen Niederkirchen.

Die wahre Einheit der Kirchen sei die Gemeinschaft in Jesus Christus, sagte der Kirchenpräsident und betonte, dass diese Einheit nicht mit Uniformität gleichzusetzen sei. Sie bedeute vielmehr, „dass wir vom Gegenüber her empfinden und leben, dass wir uns mit dem Schatz unserer jeweiligen Traditionen wechselseitig beschenken, dass wir die jeweils typischen Gaben unserer Konfessionen nicht für uns behalten, sondern sie füreinander öffnen, sie miteinander teilen, sie untereinander austauschen.“

Damit die Christen in ihrem Reden und Tun als Gemeinschaft der Kirchen auch deutlich erkannt würden, brauche es die Bitte um den Heiligen Geist, erklärte der Kirchenpräsident. So könnten sie als Zeugen Jesu Christi öffentlich Zeugnis ablegen von der Liebe Gottes zu dieser Welt. Eine Kirche, die vom Pfingstgeist beseelt sei, werde darum „auch selber Mund sein für die Stummen, die selbst kein Gehör finden.“ So gelte es, sich einzusetzen für die Menschen, die versuchten über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dass die von Schlepperbanden missbrauchten Flüchtlinge verhungern oder ertrinken, sei eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes. „Es ist höchste Zeit, dass Europa seine Flüchtlingspolitik grundlegend verändert“, forderte Schad.

Der Zeltgottesdienst wurde liturgisch von Ehrenamtlichen der Protestantischen Kirchengemeinde Niederkirchen-Heimkirchen und der katholischen Pfarrei Otterberg sowie Pfarrerin Iris Schmitt und Pfarrer Harald Fleck gestaltet. Die Gesangvereine der Region bereicherten das Programm musikalisch.