Aufruf von Kirchenpräsident Christian Schad zum Sonntag Reminiszere am 21. Februar 

Der weltweit verfolgten Christen gedenken

Kirchenpräsident Christian Schad

Speyer (lk). Kirchenpräsident Christian Schad hat die pfälzischen und saarpfälzischen Kirchengemeinden dazu aufgerufen, der bedrängten und verfolgten Christen im Gebet zu gedenken. Weltweit habe sich deren Lage massiv verschlechtert. Davor könne niemand mehr die Augen verschließen, erklärte Schad anlässlich des Sonntags Reminiszere (lat. „Gedenke“) am 21. Februar.

Islamischer Extremismus, skrupellose Diktaturen und organisierte Korruption seien die wesentlichen Gründe für die Verfolgung von Christen in ihren Heimatländern, so der Kirchenpräsident.
„Die Vertreibung der Christen aus Teilen des Irak und das grausame Vorgehen des selbsternannten Islamischen Staates auch gegen Jesiden, Schiiten und Angehörige anderer Minderheiten hat die Weltöffentlichkeit schockiert. Nordkorea steht nach wie vor an der Spitze der Staaten mit grausamer Christenverfolgung. Der Islamische Extremismus im Nahen Osten und in Teilen Afrikas hat zu einer unglaublichen Zunahme der Flüchtlinge weltweit geführt. 60 Millionen Menschen haben ihre Heimat und oftmals auch ihre Familien für immer verloren. In Syrien und im Irak drohen die Kirchen als älteste Vertreter der Christenheit für immer zu verschwinden.“

Kirchenpräsident Christian Schad weist auch auf die Situation in Eritrea hin, wo seit 1993 ein Diktator ohne ratifizierte Verfassung erbarmungslos herrsche und das Land hermetisch abschirme.
„Kein Wunder, dass neben Syrern junge Männer aus Eritrea an zweiter Stelle unter den Flüchtlingen in Deutschland sind“, so Schad. Neben einem zeitlich unbefristeten Nationaldienst für Männer zwischen 18 und 50 Jahren, der eine moderne Form der Sklaverei darstelle, lägen die Ursachen der Flucht auch in der Unterdrückung des Christentums und einer Zunahme des islamischen Extremismus. 100 Millionen der um ihres Glaubens willen bedrängten Menschen weltweit seien Christen. In über 50 Ländern dieser Erde würden sie verfolgt. Viele seien nach ihrer Flucht angesichts von Bedrängung und Verfolgung schwer traumatisiert. „Lasst uns für unsere Glaubensgeschwister beten und zugleich eine Kultur des Willkommens leben und Menschen auf der Flucht bei uns herzlich aufnehmen.“

Nachdem die EKD mit ihrem Materialheft zum Sonntag Reminiszere im vergangenen Jahr die Lage der Christen in der Türkei zum Thema gemacht hat, steht in diesem Jahr Eritrea im Mittelpunkt. „Mit unserer Fürbitte zum Sonntag Reminiszere 2016 wollen wir an die Menschen in Eritrea und an alle Schwestern und Brüder denken, die in dieser Welt verfolgt und diskriminiert, bedrängt und drangsaliert werden“, schreibt der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. „Wir bringen sie und ihre große Not vor Gott – im Vertrauen darauf, dass Gott sie sieht und wendet.“

Hinweis: Den Sonntag Reminiszere in besonderer Weise der Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen zu widmen, geht auf einen Beschluss der EKD-Synode aus dem Jahr 2008 zurück, der 2010 bekräftigt wurde. Weitere Informationen und Materialien mit Bausteinen für ein Fürbittgebet im Gottesdienst am 21. Februar gibt es unter http://www.ekd.de/fuerbitte im Internet.