Lukas farbenfroh 

Der Mitgliederentwicklung angepasst

Kelchpatenschaften: Viele Menschen haben ein Kirchenfenster der Lukaskirche mitfinanziert. Foto: Kirchengemeinde Ludwigshafen-Süd.

Ludwigshafen (lk). Mit einem Festwochenende vom 18. bis 20. Mai eröffnet die Kirchengemeinde Ludwigshafen-Süd die nunmehr komplett renovierte Lukaskirche und das Gemeindezentrum wieder. Die Renovierungsarbeiten, die Fassaden, Dach, Räume und Orgel umfassen, haben rund 500.000 Euro gekostet. 

Bereits vor fünf Jahren sei der untere Teil der Lukaskirche generalsaniert worden, teilen Pfarrerin Barbara Schipper und Pfarrer Michael Köhl mit. Die jüngste Renovierung sei mit Mitteln der Kirchengemeinden und einem Härtefalldarlehen der Landeskirche finanziert worden. Über Fundraisingmaßnahmen seien seit 2017 rund 77.000 Euro eingenommen worden. So wurden Einzelpersonen, Ehepaare, Familien, Vereine, Konfirmanden- und andere Gruppen „Kelchpaten“. Sie sponserten einzelne oder mehrere der 105 sichtbaren Kirchenfenster, die die Form eines Kelches haben – die Spendenaktion geht weiter.

Unter dem Motto „Lukas Farbenfroh“ laden Pfarrerin Barbara Schipper, Pfarrer Michael Köhl, Presbyter und Gemeindemitglieder am Festwochenende zu einer Reihe von Veranstaltungen ein. Am Freitag und Samstag stehen ein Mitbring-Picknick bei Maiklängen, eine Fotoausstellung, eine Jugend-Disko, ein Kinder- und Familientag mit Krabbel-Tauf-Gottesdienst sowie ein Orgelkonzert auf dem Programm. Als Höhepunkt findet am Sonntag um 10.30 Uhr der Festgottesdienst statt, den Projektchor, Solisten und das Jugend-Bläser-Quartett musikalisch gestalten. Die Predigt hält Kirchenpräsident Christian Schad, die Liturgie übernimmt Dekanin Barbara Kohlstruck.

Schad hebt besonders die große Gemeinschaft unter den Gemeindemitgliedern und Nachbarn verschiedener Kulturen, Altersgruppen und Einkommensverhältnissen in Ludwigshafen-Süd hervor: „Hier erlebt man eine Gemeinde, die solidarisch füreinander da ist, in Freud und in Leid.“ Es sei wunderbar, „dass uns der Glaube hineinführt in eine Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern – hinein in den Gottesdienst und in die gemeinsame Verantwortung für Menschen in unserer Stadt: seien es Kinder, seien es Altgewordene, seien es Einheimische oder Migrantinnen und Migranten“.

Mit ihrer Arbeit reagiert nach Auskunft von Pfarrer Michael Köhl die Gemeinde auf die Veränderung in der Bevölkerungsstruktur des Stadtteils und der Anzahl der Gemeindemitglieder. Während es vor 60 Jahren noch 16.000 Protestanten vorwiegend aus Arbeiterfamilien waren, sind es aktuell 3.800 aus unterschiedlichen Milieus. In der Folge dieser Entwicklung seien auch der Bestand und die Nutzungsmöglichkeiten der Gebäude angepasst worden, so Köhl.

Die ehemals zur Gemeinde gehörende Versöhnungskirche wurde dem Kirchenbezirk übergeben. Gemeinde, Stadtjugendpfarramt, der Gemeindediakonische Dienst, die Evangelische Jugend Ludwigshafen und die Kita Hummelnest nutzen nach Auskunft des Pfarrers nun die Räume gemeinsam. „Es hat sich eine gute Wohngemeinschaft der kirchlichen Einrichtungen etabliert mit ungeahnten Synergien und einer inhaltlich guten Kooperationsstruktur“, sagt Köhl.

Neben der eigenen Nutzung für Gottesdienste und Kulturveranstaltungen wird die Lukaskirche mit ihren 500 Plätzen auch an die nigerianische Gemeinde „Grace of God“ vermietet. „Wir teilen uns die Kirche geschwisterlich zu unterschiedlichen Zeiten, um den unterschiedlichen Gottesdienstkulturen und Temperamenten Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten“, freut sich Köhl.