Ökumenisches Gipfeltreffen mit Rückblick auf den Kirchentag 

"Der Heilige Geist wirkt schon"

Speyer (lk/is). Als wichtigen Impuls für die Ökumene in Deutschland haben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann den Ökumenischen Kirchentag an Pfingsten in Speyer bezeichnet. Das Fest, zu dem rund 22.000 Besucher gekommen waren, zeige, wieviel Vertrauen zwischen den Kirchen gewachsen sei. Der Kirchentag sei eine Kraftquelle für den weiteren Weg der Ökumene gewesen, erklärte Pastor Jochen Wagner, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Südwest beim gemeinsamen Gipfeltreffen der Kirchenleitungen. 

Mit dem Speyerer Kirchentag und der Unterzeichnung des bundesweit ersten Ökumenischen Leitfadens sei auch die Hoffnung auf weitere ökumenische Zeichen verbunden. "Der Weg der Ökumene ist unumkehrbar", erklärten Schad und Wiesemann. Einen kritischen Rückblick auf das Kirchentagsprogramm gab der Redaktionsleiter des SWR-Studios Ludwigshafen, Hartmut Reitz.

"Es braucht noch viel Heiligen Geist, aber er wirkt schon", fasste Reitz seine Beobachtungen zusammen. So seien einerseits viele Kirchentagsbesucher enttäuscht gewesen, dass sie keine befriedigenden Antworten auf praktische Fragen wie dem gemeinsamen Abendmahl bekommen hätten. Andererseits sei zum Beispiel beim Jugendfestival "Stand up" den Besuchern ein "dichtes, schräges, spontanes Programm geboten worden, das viel Tiefgang hatte", sagte Reitz. Das zweitägige Christentreffen habe auch "unbeteiligte Zufallsbesucher" in Bann gezogen worden.