Umweltmanagement für die Verwaltungsgebäude in Speyer – Zertifizierung 2017 angestrebt 

Der „Grüne Gockel“ im Landeskirchenrat

Das Umweltteam (von links): Julian Pollini, Sibylle Wiesemann, Ralf Göring, Ursula Klüting, Peter Höfer, Christel Brech, Carl-Ludwig Krüger (externer Umweltauditor), Stephan Arbogast, Bernd Fuchs Foto: lk

Speyer (lk). Für eine bessere Umwelt wollen die Mitarbeiter des Landeskirchenrates an einem Strang ziehen – dazu soll der „Grüne Gockel“ in den vier Verwaltungsgebäuden der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer Einzug halten. Das kirchliche Umweltmanagementsystem ist Teil der Klimaschutzinitiative der Landeskirche, deren Ziel es ist, bis 2020 den Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlenstoffdioxid (CO₂) um 40 Prozent – gemessen am Basisjahr 2005 – zu reduzieren. Bis 2050 will die Landeskirche das Klima bilanziell möglichst gar nicht mehr belasten, erklärt der Umweltdezernent der Landeskirche, Oberkirchenrat Michael Gärtner.

Kernaufgabe der Evangelischen Kirche sei es, das Handeln in der Welt nach christlichen Grundsätzen zu gestalten. Aber „es geht um mehr als um die Bewahrung der Schöpfung. Es geht auch um Gerechtigkeit“, heißt es dazu in den vom Landeskirchenrat beschlossenen Umweltleitlinien. Dazu zählten u.a. eine effektive Gebäudebewirtschaftung, umweltfreundliches Mobilitätsverhalten, nachhaltiges Einkaufen, aber auch die Vereinbarung von Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit. Die Mitarbeiter des Landeskirchenrates wollen „zur stetigen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes beitragen und damit unseren ökologischen Fußabdruck kontinuierlich verkleinern.“ Um die Einhaltung der Leitlinien kümmert sich ein achtköpfiges Umweltteam unter der Leitung von Ursula Klüting.

Oberkirchenrat Dieter Lutz, zu dessen Dezernat u.a. der Bereich Gebäudeverwaltung gehört, unterstreicht: „Wir haben bisher schon viele Einzelmaßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt. Mit der systematischen Herangehensweise des Grünen Gockels ist es möglich, neue Einsparpotentiale zu erschließen.“

Der „Grüne Gockel“ hilft kirchlichen Einrichtungen, Energieeinsparpotenziale zu erkennen, sich energiesparend zu verhalten und sinnvolle Investitionen zu planen. Erfahrungen von zertifizierten Kirchengemeinden hätten gezeigt, dass der Ressourcenverbrauch allein durch Veränderung des Nutzerverhaltens dauerhaft um zehn bis 20 Prozent gesenkt werden könne, sagt die Umweltbeauftragte der Landeskirche, Bärbel Schäfer. Die Umweltauswirkungen in den Bereichen Energieverbrauch, Mobilität, Beschaffung und Abfall systematisch zu erfassen und Möglichkeiten des Einsparens zu erkennen und zu bewerten seien u.a. wichtige Bausteine des Umweltmanagements.

Ursula Klüting und die landeskirchliche Klimaschutzmanagerin Sibylle Wiesemann, die auch im Umweltteam ist, unterstreichen, dass der Prozess bis zur Zertifizierung mit dem Grünen Gockel von Anfang an auf Beteiligung setze. „Energiesparendes Verhalten gelingt gerade dann, wenn alle mitmachen.“ Im Herbst will der Landeskirchenrat ein Umweltprogramm mit konkreten Maßnahmen auflegen und ein „Grüne-Gockel-Forum“ für die Mitarbeiter durchführen. Im Dezember soll eine Umwelterklärung folgen, die Zertifizierung durch einen externen Umweltprüfer sei für Anfang 2017 vorgesehen.

Hinweis: Der „Grüne Gockel“ ist eine für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen entwickelte Form des Umweltmanagements auf den Grundlagen der EU-Verordnung „emas“ (Eco Management and Audit Scheme).