Reformationsjubiläum 2017: Filmaufnahmen in der Protestationsstadt 

Der Dreh mit der Drohne

Speyer (lk). Den Dreh mit der Drohne musste er erst herausbekommen. Aber Filmemacher Bernd Schmitt fing spektakuläre Speyerbilder ein. Der Kurzfilm zum Reformationsjubiläum 2017 ist im Kasten. Der dreiminütige Beitrag der Evangelischen Kirche der Pfalz und der Stadt Speyer wird in einem Truck auf Reisen gehen. Das "Geschichtenmobil" soll Menschen in 19 Ländern Europas die Stadt am Rhein nahe bringen.

Der Europäische Stationenweg macht ab Herbst 2016 in mehr als 60 Orten der Reformation Halt. Speyer gehört als Stadt der Protestation dazu. 1529 legten sechs Fürsten und 14 freie Reichsstädte auf dem Reichstag in Speyer Protest ein. Sie verteidigten die evangelische Freiheit des Glaubens.

„'Ich bin so frei' wird demnach unser Motto zum Stationenweg sein“, verriet Mechthild Werner, Projektleiterin der Landeskirche. Dass sich die Reformation freiweg über die ganze Welt verbreitet hat, solle der Imagefilm deutlich machen. „Wie vom Geschichtenmobil angeregt, wollen wir auch heutige Geschichten erzählen.“

Drei Pfälzer „Protestants“ mit koreanischen, südamerikanischen und indonesischen Wurzeln geben im Film ein Statement ab, was frei glauben für sie heißt. „Ganz schön aufregend vor der Kamera“, bekennt Jaemie Sitzmann. Die Musikerin aus Kaiserslautern begab sich neben Almendra Garcia de Reuter und Welman Boba aus Landau mit dem Filmteam auf protestantische Spurensuche. Und sie entdeckten so einiges. Die sogenannte „Speyer-App“ zu den Stätten der Protestation wies ihnen digital den Weg. Gedächtniskirche, Dreifaltigkeitskirche, Dom, Mikwe und das Historische Museum der Pfalz waren nur einige Stationen an dem heißen Sommertag.

Aus rund sechs Stunden Drehzeit sollen laut SWR-Profi Schmitt am Schneidetisch drei Minuten „rasante Action“ werden. Der Beginn der Dreharbeiten am Historischen Museum verlief dagegen schleppend. Die Starterlaubnis für die Filmdrohne war erteilt, alle warteten auf den Einsatz. Doch das Luftfahrzeug weigerte sich beharrlich, abzuheben. Der Grund: Die Einflugschneise des Verkehrslandeplatzes Speyer/Ludwigshafen verläuft in unmittelbarer Nähe. Es brauchte einige Kniffe, den Kamerahelikopter nach oben zu bewegen. „Doch die Bilder sind phantastisch“, schwärmte das Team am Ende.

Der Film in deutscher und englischer Version wird im „Geschichtenmobil“ zum Europäischen Stationenweg am 11. April 2017 in Speyer am Platz vor der Sparkasse zu sehen sein. Auch auf der anschließenden Weltausstellung in Wittenberg vom 20. Mai bis 10. September 2017 wird der Trailer im Beitrag der pfälzischen Landeskirche einem internationalen Publikum gezeigt.