Johannes Bader 

Den kleinen Luther zu neuem Leben erweckt

Der Reformator Johannes Bader steht im Mittelpunkt...

...des Stationentheaters in Landau. Fotos: Stadt Landau

Landau (lk). Er gilt als „der kleine Luther“, der es dem Großen nachtat und die Ideen der Reformation in die Stadt Landau und die Region gebracht hat: Johannes Bader. Zum 500. Jahrestag der Reformation haben ihn rund 180 Akteure rund um seine ehemalige Wirkungsstätte an der Landauer Stiftskirche mit großem Erfolg wieder lebendig werden lassen.

Das Publikum am ersten Aufführungswochenende mit 17 Vorstellungen nahm überaus regen Anteil an der Zeitreise in die pfälzische Reformationsgeschichte. An fünf Stationen wurde der Lebensweg Baders mit all seinen Höhen und Tiefen, mit allen Zweifeln und all seiner Zuversicht nachgezeichnet, vom ersten Auftritt Baders beim Freiheitsfest 1518 über die Anklage beim Speyerer Bischof und dem Nußdorfer Haufen während des Bauernkrieges und dem Einblick in das protestantische Pfarrhaus, in dem sogar die Kirchenmäuse auf dem Tisch des Reformators tanzen.

Zum Abschluss des etwas mehr als zweistündigen Geschichtsspektakels kehren die Besucher und weiblichen Protagonisten der Reformation in die Gegenwart zurück und fragen sich, welche Auswirkungen aus den Ereignissen von damals noch heute zu spüren sind. Die Frauen der Reformatoren holen ihre Männer vom Sockel und erzählen aus ihrer Sicht die Geschichte: gläubig und frech, streitbar und klug. Ein Lehrstück ohne Leerlauf, packend, lebendig und aktionsreich inszeniert, mit viel Herzblut von einem hochkonzentrierten und engagierten Ensemble umgesetzt.

Zum Gelingen des Projekts und zum Erfolg der Aufführungen tragen auch diejenigen bei, die hinter der Kulissen tätig sind. Da packen die Kostümbildnerinnen die Kirchenmäuse im Hause Baders in überdimensionierte Pluderhosen, geben dem Bischof Arme und Hände, die weit reichen und doch den kleinen Luther nicht fassen können. Bühnenbilder und Bühnentechnik greifen die räumlichen Gegebenheiten vor und in der Stiftskirche auf und setzen mit wenigen gekonnt gestalteten Attributen Akzente, die auf die Atmosphäre der Räume ausstrahlen.

Nicht nur die Projektleiter Felix S. Felix und Thomas Kölsch vom Chawwerusch-Theater Herxheim, auch die Verantwortlichen von Stadt und Kirchenbezirk Landau sah man die Freude über das gelungene Stück, die Inszenierung und vor allem die große Zuschauerresonanz an. Im eigens eingerichteten „Café Bader“ konnten sie mit Sponsoren und Gästen auf ein ganz besonderes Ereignis zum Reformationsjubiläum anstoßen.

Hinweis: Wer noch keine Gelegenheit hatte, den „kleinen Luther“ zu erleben, der kann dies bis zum 3. Oktober in 19 weiteren Vorstellungen nachholen. Da einige bereits ausverkauft sind, empfehlen die Organisatoren den Kartenkauf über die Ticket-Hotline beim Tourismusbüro Landau, 06341/134141 oder online www.ticket-regional.de.