Den Glauben in den Alltag hineintragen
Speyer (lk). Neue Formen christlicher Gemeinschaften und Initiativen haben Vertreter der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer in England erkundet. Dazu zählen Projekte der „Fresh-X“-Bewegung, die Menschen ansprechen möchte, die sich in den traditionellen Kirchen nicht heimisch fühlen. „Wir haben als Kirche nur eine Zukunft, wenn wir unsere Angebote und die Formen verändern“, erklärten Stefanie Schlenczek und Andreas Rummel, die für die Protestantische Landeskirche an einer internationalen Konferenz der Church Mission Society (CMS) in Oxford teilnahmen.
Zu den „unglaublich vielen Facetten der Erneuerung von Kirche“, die die beiden Protestanten zusammen mit ihren katholischen Kollegen Felix Goldinger und Joachim Lauer kennengelernt haben, zählt ein Projekt in Newton Leys nördlich von Oxford. Dort lebt Pfarrer Ben Thorpe mit seiner Familie in einem neu entstehenden Stadtteil für 25.000 Menschen. „Es gibt keine gewachsenen Strukturen oder Beziehungen“, schildern die Besucher aus der Pfalz die Ausgangslage. Aufgabe von Thorpe sei es, die Menschen zusammenzubringen und den Glauben in ihren Alltag hineinzutragen, zum Beispiel bei Gesprächen in Coffee-Shops, Begegnungen am Gartenzaun oder gemeinsamen Barbecues. Nach drei Jahren seien mehr als 60 Menschen zusammengekommen, die ihren „Glauben miteinander teilen und leben“, erklärt Andreas Rummel.
Alternative, familienfreundliche Formen des Gottesdienstes werden nach Auskunft von Stefanie Schlenczek auch in Oxford ausprobiert. Dort träfen sich Gruppen mit dem Namen „maybe“ und „home“, die zum Beispiel einmal im Monat bei Wind und Wetter im Park zum Picknick zusammen kämen, um gemeinschaftlich zu essen und mit Gott in Verbindung zu treten.
Über die Grundzüge des Pioneerings, des Entdeckens neuer Formen von christlichen Gemeinschaften, informierte die Gäste aus der Pfalz Michael Moynagh, einer der Gründerväter des Fresh-X. „Liebe will organisiert werden“, sagte Moynagh. Jeder Mensch wolle ein erfüllteres Leben, „wir zeigen einen Weg zu mehr Gemeinschaft und mehr Erfüllt-Sein“.
Die Projekte von Kirchengründungen und -wiederbelebungen, die auf der Konferenz vorgestellt und in einer dreitägigen Exkursion in England erlebt wurden, haben die ökumenische Gruppe aus dem Bistum Speyer und pfälzischen Landeskirche überzeugt. „Die Kirche von England hat inzwischen drei Jahrzehnte Erfahrungen in solchen neuen Formen von Kirche-Sein gesammelt. Vieles davon lässt sich auch in der Pfalz umsetzen“, bilanzieren Stefanie Schlenczek, Andreas Rummel, Felix Goldinger und Joachim Lauer.
Hinweis: Interessierte wenden sich per E-Mail an: hallo@schon-jetzt.de, Telefon: 06232/102-316. Weitere Informationen erteilen Felix Goldinger, Referent für missionarische Pastoral im Bistum Speyer, Telefon: 06232/102-286, E-Mail: felix.goldinger@bistum-speyer.de sowie Stefanie Schlenczek, Pfarrerin beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst der Evangelischen Kirche der Pfalz, Telefon: 06341/9289-22, E-Mail: schlenczek@moed-pfalz.de.