Politik und Gesellschaft 

Demokratie muss sich an ethischen Grundsätzen orientieren

Kirchenpräsident Christian Schad bei einem parlamentarischen Abend im rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz. Foto: lk/Archiv.

Speyer (lk). Kirchenpräsident Christian Schad hat die Parteien und gesellschaftlich relevanten Gruppen aufgefordert, für eine Werteorientierung in der Politik einzutreten, in deren Zentrum die Würde jedes einzelnen Menschen, die Achtung der Menschenrechte und die Ausrichtung am Gemeinwohl stehen. Angesichts der aktuellen Vorgänge rund um die Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten forderte Schad dazu auf, „wachsam zu sein und allen entschieden entgegenzutreten, die Ausgrenzung, Hass und diskriminierende Parolen verbreiten.“ Kirchen und Gewerkschaften, Verbände und Vereinigungen müssten ihren eigenen Beitrag zur Festigung der Demokratie leisten und aufklärend auf Menschen zugehen, die bereit seien, „ihre Stimme denen zu geben, die meinen, mit einfachen Antworten komplexe Fragen unserer Zeit lösen zu können“, erklärte Schad.

Von Politikern erwartet der Kirchenpräsident „die Tugend der Standfestigkeit, die über das Interesse eines Einzelnen oder einer Partei hinausgeht.“ Man dürfe auch nicht im Ansatz völkischem Denken Raum lassen und müsse sich vorbehaltlos für die freiheitliche Demokratie einsetzen. Die Demokratie brauche die Orientierung an ethischen Grundsätzen. Angesichts der jüngeren deutschen Geschichte sieht Kirchenpräsident Schad die politischen Akteure und die gesellschaftlichen Gruppen in der Pflicht, „die Demokratie auf dem Hintergrund unseres christlichen Menschenbildes zu verteidigen und aktiv mitzugestalten.“ Die Entfaltung demokratischer Tugenden sei dabei eine notwendige Bedingung, um eine wehrhafte Demokratie in Deutschland zu stützen und lebendig zu halten.

Unter Download ist die Stellungnahme von Kirchenpräsident Schad im Wortlaut abrufbar.