Ökumene 

Das tröstende Licht von Weihnachten

Archivbild Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Christian Schad. Foto: lk.

Speyer (lk). „Fürchtet euch nicht! Heute ist euch der Retter geboren: Christus, der Herr!“ Die Botschaft des Engels treffe uns in Zeiten von Corona anders, tiefer, unmittelbarer als sonst, so Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz-Wiesemann. „Ihr leiser Ruf tröstet, dringt durch – auch durch den Riss dieser Pandemie“, darin sind sich die beiden Leitenden Geistlichen einig.

Darum wenden sie sich an die Gläubigen, um daran zu erinnern, dass im Kind in der Krippe die Begrenztheit und Zerbrechlichkeit unseres Lebens unmittelbar vor unsere Augen tritt. Christus leide in und mit denen, die selbst oder deren Angehörige an Corona erkrankt sind. Und so erfülle sich in jeder und jedem das Geheimnis der Menschwerdung Gottes, wenn Menschen sich für seine Ankunft in ihrem Leben öffneten.

„Wir vermissen das herzliche Beisammensein zum Fest im Kreis unserer Familien. Wir fühlen mit allen mit, die gerade an diesem Fest unter der Einsamkeit leiden, insbesondere mit den vielen, die auf Isolier- oder Intensivstationen um ihr Leben ringen“, schreiben Wiesemann und Schad. Aber Weihnachten sei ein Fest der ganzen Menschheitsfamilie. Es sprenge unseren Horizont. „Das Licht von Weihnachten dringt hinein bis in die hintersten und die dunkelsten Winkel menschlichen Lebens“, zeigen sich die beiden überzeugt.

Das hätten auch der Jesuitenpater Alfred Delp und der evangelische Theologie und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer in ihren Todeszellen 1944/45 erfahren. „Ihre Worte, die uns noch heute vom Trost und Mut unseres gemeinsamen Glaubens an den menschgewordenen Gott auf berührende Weise künden, gehen uns gerade am diesjährigen Fest unter die Haut, wirken tiefer als alle Kontaktsperren“, so Kirchenpräsident und Bischof.

„Das helle Licht im Dunkel der Menschheit, das warme Licht in der Kälte der Einsamkeit, das tröstende Licht in den Wunden der Seele“ möge allen ein gnadenreiches Weihnachten bescheren, schließen sie ihr gemeinsames Wort.

Das Ökumenische Glockenläuten wurde bis zum 10. Januar verlängert, dazu steht das Dritte Ökumenische Gebet zum Download in Zeiten von Corona bereit.

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