Neues Beratungsangebot in Speyer - Unter einem Dach mit Bibliothek und Medienzentrale  

Das Markenzeichen des Evangelischen Religionsunterrichtes

Speyer (lk). Evangelische Religionslehrer und Religionspädagogen haben in der Vorderpfalz bald eine neue Anlaufstelle für fachspezifische Beratung und Unterstützung: In diesen Tagen zieht das bisher in Ludwigshafen beheimatete Religionspädagogische Zentrum (RPZ) nach Speyer um. Das neue RPZ nimmt Ende September im Verwaltungsgebäude Roßmarktstraße 4 der pfälzischen Landeskirche seine Arbeit auf – in direkter Nachbarschaft zur kirchlichen Bibliothek und Medienzentrale (BMZ). Offiziell eingeweiht wird das neue Religionspädagogische Zentrum am 7. November, teilt der Leiter des Amtes für Religionsunterricht, Thomas Niederberger, mit.

„Durch die räumliche Zusammenlegung mit der Bibliothek und Medienzentrale können wir künftig ein noch größeres Angebot zur Verfügung stellen. Rat suchende Religionslehrer profitieren zudem von dem verbesserten und moderneren räumlichen Angebot, freut sich Niederberger über „Synergieeffekte“. Darüber hinaus seien die Leistungen des RPZ Speyer die gleichen wie in Ludwigshafen: An dem Verleih von Unterrichtsmaterial, der Fachberatung, dem Fortbildungsangebot und der unterrichtsorganisatorischen Unterstützung werde sich nichts ändern, auch die Öffnungszeiten bleiben gleich, so Niederberger. Geleitet wird das RPZ Speyer von dem regionalen Beauftragten für den Religionsunterricht, Pfarrer Rainer Huy, der zuvor für das RPZ Ludwigshafen zuständig war.

Religiöse Erziehung eines der wichtigsten Handlungsfelder

Der Bildungsdezernent der Landeskirche, Oberkirchenrat Michael Gärtner, hält dieses Zusammengehen für einen wichtigen Schritt dahin, die Unterstützungsangebote für Religionslehrer und Pfarrer sowie alle anderen haupt- und ehrenamtlich im Bereich der religiösen Erziehung und Bildung Tätigen zukunftsfähig zu machen. „Die religiöse Bildung wird zu einem der wichtigsten Handlungsfelder der Kirche werden. Dabei wird die persönliche Begegnung immer die größte Rolle spielen. Aber gerade im Bereich der elektronischen Medien gibt es neue Entwicklungen, die eine Bündelung der Kräfte notwendig machen“, erklärt Gärtner.

Die Religionspädagogischen Zentren an den Standorten Kaiserslautern, Kirchheimbolanden, Kusel, Neustadt, Speyer und St. Ingbert verstehen sich als regionale Arbeits- und Beratungsstellen der Evangelischen Kirche der Pfalz für Fragen rund um den Religionsunterricht. In Zweibrücken gibt es zwar kein eigenes RPZ, ein Regionaler Beauftragter steht aber für Beratung zur Verfügung. Die Zentren können nicht nur von Religionslehrern und Pfarrern, sondern auch von allen Mitarbeitern aus pädagogischen Arbeitsfeldern in Schule und Gemeinde genutzt werden. Geleitet werden sie von den Regionalen Beauftragten.

In einer unruhigen Welt habe der Religionsunterricht für die Persönlichkeitsentwicklung und Lebensorientierung junger Menschen an Bedeutung noch zugenommen, meint Niederberger. „Religionsunterricht ist kein Sprint, sondern ein Marathon und will zum lebenslangen Lernen und Weiterdenken und zur Mitarbeit an einer gerechten und friedlichen Welt motivieren.“ Inhaltlich werde daher künftig ein Schwerpunkt auf dem Themenbereich „Versöhnen und Verzeihen“ liegen. Im Schuljahr 2016/2017 sei zudem ein Schulseelsorgetag für Religionslehrer geplant. „Damit wird kurz vor dem Reformationsjubiläum klar, welche Alltagsrelevanz Luthers Wiederentdeckung vom `gnädigen Gott´ auch heute hat. Dieser nach wie vor hochaktuelle und gleichzeitig bleibende Beitrag des Faches Evangelische Religion für die Schule ist unser Markenzeichen.“ Kirchenpräsident Christian Schad und Thomas Niederberger überreichen am 30. September in Neustadt an mehr als dreißig Religionslehrer die Urkunden zur Bevollmächtigung für den evangelischen Religionsunterricht. Voraussetzung für den Erwerb der Bevollmächtigung ist die Teilnahme an einer vorbereitenden Tagung, dem Vokationskurs, der in der Regel zwei Mal im Jahr durchgeführt wird.

Hinweis: Das Religionspädagogische Zentrum in Speyer stellt sich im Rahmen einer Einweihungsfeier am 7. November um 15 Uhr der Öffentlichkeit vor. In die Feier eingebunden ist eine Fortbildung unter Leitung von Christian Günther zum Thema „Der schnellste Weg zum Unterrichtsmaterial“. Öffnungszeiten des RPZ Speyer sind Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr, Freitag von 10 bis 14 Uhr, in den Ferienzeiten Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr. Kontakt und Adresse: Roßmarktstraße 4, 67346 Speyer, Telefon: 06232/667-412 und 416, E-Mail: rpz.speyer@evkirchepfalz.de.