Nacht der offenen Kirchen in Ludwigshafen und Kaiserslautern 

Christliches Leben überraschend anders

Auch dieses Jahr findet die Eröffnungsandacht in Kaiserslautern in der Stiftskirche statt. Foto: lk/View

Eine von über 20 Stationen in Ludwigshafen: die Apostelkirche. Foto: lk/Wagner

Kaiserslautern, Speyer (lk). Die "Nacht der offenen Kirchen" in Ludwigshafen und Kaiserslautern lässt Kirche überraschend anders erleben. Die Gotteshäuser verwandeln sich am Pfingstsonntag, 5. Juni, in Konzertsäle und in Kinos. Sie bieten Spiel, Literatur, Meditation und ungewohnte Gottesdienste. Besucherinnen und Besucher finden Stille, aber auch laute mitreißende Musik. Die "Kirchennächte" geben Anlass und Raum für Begegnungen, Gespräche, zum Verweilen und zum Austausch.

Laut und leise, Bewegung und Besinnlichkeit

In Kaiserslautern hat die "Kirchennacht" schon Tradition. Die protestantischen Kirchengemeinden begründeten sie 2008. Seit 2010 beteiligen sich auch andere christliche Konfessionen und feiern gemeinsam alle zwei Jahre. Zuletzt musste die "Nacht der Kirchen" wegen der Pandemie ausfallen. Dieses Jahr stemmen die Großveranstaltung neben den protestantischen und katholischen Gemeinden die Evangelisch-Methodistische Gemeinde, die Internationale Pfingstgemeinde und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde.

Erster Höhepunkt ist die Eröffnungsandacht (18 Uhr) in Kaiserslauterns ältester Kirche, der Stiftskirche. Am Ende der Andacht wird das Pfingstfeuer entzündet und die Flammen in alle beteiligten Kirchen gebracht.

Anschließend gibt es überall in der Stadt viel zu entdecken: besondere Gottesdienste und Gebete, eine Menge Musik zum Zuhören und Mitsingen, Besinnlichkeit, Kino in der Stadtmission, ein Trommelworkshop in und ein Grillfest vor der protestantischen Christuskirche. Bewegung versprechen eine Radtour, die von Kirche zu Kirche führt, sowie ein Spaziergang auf dem ökumenischen Lichterweg in Kaiserslautern-Morlautern. Er startet an der Kirche St. Bartholomäus und führt zur protestantischen Kirche im Stadtteil. Mit der Gitarren-Mitternachtsmeditation in St. Martin klingt die Kirchennacht aus.

Erlebnisse für alle Sinne

Ludwigshafen erlebt gar eine Premiere: Nachdem die ökumenische "Nacht der offenen Kirchen" zwei Mal wegen der Pandemie abgesagt werden musste, findet sie nun zum ersten Mal endlich statt. 23 Gemeinden stellen ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine. Diese ökumenische "Nacht" knüpft an die "Lange Nacht der Kirchen" an, die die protestantische Kirche 2018 in Ludwigshafen veranstaltete. Beteiligt sind nun zudem Katholiken, Mennoniten, die Freie Evangelische Gemeinde, der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) und die Stadtmission.

Die Eröffnung und der Abschluss werden gemeinsam gefeiert. Los geht es offiziell um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Ludwig in der Innenstadt, die stimmungsvoll beleuchtetet wird und wo der Projektchor "Kanaan" die Eröffnung begleitet.

Anschließend laden die Gemeinden in den Stadtteilen ein. So bietet die Freie Evangelische Gemeinde einen Kino-Gottesdienst an. Vor dem protestantischen Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum wird ein Pfingstfeuer entzündet und in der Apostelkirche heißt es "Bitte zu Tisch": In der beleuchteten Kirche warten eine heiße Schale Suppe, Suppen- und Brottexte und Gedankenhappen auf die Besucherinnen und Besucher. In der griechisch-orthodoxen Kirche "Mariä Verkündigung" kann bei byzantinischen Gesängen die Ikonenmalerei besichtigt werden.

Ein Höhepunkt ist das Musical "The Messiah" um 21 Uhr in St. Ludwig. Dabei wird der Chor "Kanaan" unter der Leitung von Dekanatskantor Georg Treuheit von einer Band und "Adoro"-Star Nico Müller in der Rolle des Jesus unterstützt. Die "Nacht" endet um 23.30 Uhr mit der protestantischen Bezirkskantorei Ludwigshafen bei einem Nachtgebet in der Melanchthonkirche.

 

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.