"Bestmögliche individuelle Förderung eines jeden Kindes"
Speyer (lk). Kinder und Familien in der Gesellschaft zu stärken und zu unterstützen, ist eine zentrale Aufgabe der Kirche. Sie gründet im Auftrag des Evangeliums, Partei für die Kinder zu ergreifen. „Deshalb steht die Evangelische Kirche der Pfalz zu ihren 244 Kindertagesstätten mit rund 17.000 Betreuungsplätzen und etwa 2.500 pädagogischen Fachkräften“, heißt es in einer Resolution, die die pfälzische Landessynode zum Tagungsschwerpunkt „Kindertagesstätten – religiöse Bildung, Werte- und Familienorientierung“ am Samstag beschlossen hat.
Evangelische Kindertagesstätten seien Orte der Bildung. Dabei gehe es um eine werteorientierte Persönlichkeitsentwicklung, religiöse Bildung und die Befähigung zu verantwortlicher gesellschaftlicher Teilhabe. „Freiheit, Toleranz, Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung – eine demokratische Gesellschaft ist ohne diese Werte nicht denkbar“, heißt es wörtlich in der Resolution. Als Teil des Gemeinwesens orientierten sich evangelische Kindertagesstätten an der Lebenswelt und den Bedürfnissen von Kindern und Familien. Sie seien auch Orte der Inklusion: Ziel sei die bestmögliche individuelle Förderung eines jeden Kindes.
Daher unterstütze die pfälzische Landeskirche Träger und Einrichtungen bei der Weiterentwicklung zu Familienzentren, heißt es in dem Beschluss. Im Rahmen der 2011 gestarteten Qualitätsoffensive „Kita+QM“ seien über 90 Prozent aller evangelischen Einrichtungen geschult worden. „Diesen Prozess gilt es nachhaltig zu sichern und weiter zu entwickeln.“ Qualitätsorientierung sei das „Markenzeichen“ evangelischer Kindertagesstätten. 2017 soll daher eine neue Qualitätsoffensive mit dem Titel „Religion. Werte. Bildung.“ gestartet werden.
Die Evangelische Kirche der Pfalz verstehe es als ihren Auftrag im Sinne des Subsidiaritätsprinzips, mit ihrer Kindertagesstättenarbeit den Staat bei seinen Pflichtaufgaben zur frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung zu unterstützen. Um diesem Auftrag weiter gerecht werden zu können, fordert sie eine Novellierung des rheinland-pfälzischen Kindertagesstättengesetzes und damit eine Entlastung beim Trägeranteil von derzeit 16,5 Prozent an den Gesamtkosten auf 10 Prozent, so die Resolution.
19. November 2016