Kirchenunion 

Basisbewegung mit weitreichenden Folgen

Lambrecht mit Klosterkirche. Foto: view/Landeskirche

Lambrecht (lk). Die Bedeutung der pfälzischen Unionsbewegung für die heutige Beteiligungskultur in Kirche und Staat nimmt der Verein für pfälzische Kirchengeschichte bei seiner Tagung am 19. und 20. Januar in der Pfalzakademie in Lambrecht in den Blick. Im Mittelpunkt der gemeinsam mit der Evangelischen Akademie der Pfalz (Landau) und dem Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde (Kaiserslautern) durchgeführten Tagung stehe die Frage, inwiefern die pfälzische Kirchenunion eine „Basisbewegung“ war, teilen der Vorsitzende des Kirchengeschichtsvereins, Pfarrer Helmut Meinhardt, und Akademiedirektor Christoph Picker mit. Die Evangelische Kirche der Pfalz begeht im kommenden Jahr das 200. Jubiläum der pfälzischen Kirchenunion.

Die pfälzische Union von 1818 werde als „Union von unten“ bezeichnet, erklären Meinhardt und Picker. 1817 sei es zu einer regelrechten Unionsbewegung im Zuge der Feierlichkeiten zum 300. Reformationsjubiläum gekommen. In Lambrecht hatten sich bereits 1805 die beiden bis dahin streng voneinander getrennten reformatorischen Konfessionsparteien – die Lutheraner und die Reformierten – zu einer Union zusammengeschlossen, bevor die Kirchenvereinigung im gesamten Gebiet des damaligen bayerischen Rheinkreises zustande kam.

„Inwiefern war die pfälzische Kirchenunion tatsächlich eine Basisbewegung? Sind hier Züge einer Beteiligungsgesellschaft oder gar frühdemokratische Entwicklungen erkennbar?“ seien die Fragen, denen sich die Tagungsteilnehmer und Referenten widmen, unter ihnen Archivleiter Andreas Metzing von der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) und Christian Decker vom Institut für pfälzische Geschichte. „Abgehoben! Beteiligungskultur in der Krise“ ist Thema einer Podiumsdiskussion am Samstag, 20. Januar, um 10.45 Uhr mit dem Richter und ehemaligen Synodalpräsidenten Henri Franck, dem Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Landtag, Martin Haller, der Ludwigshafener Dekanin Barbara Kohlstruck und Lucas Schwarz von der Evangelischen Jugend der Pfalz.

Hinweis: Anmeldungen zu der Tagung werden erbeten bis 4. Januar 2018 über das Büro der Evangelischen Akademie der Pfalz, Luitpoldstraße 10, 76829 Landau, Telefon 06341/96890-30 oder E-Mail: info@eapfalz.de.