Ökumene 

„Ausloten, wo wir noch intensiver kooperieren können“

Bischof Wiesemann, Kirchenpräsident Schad, Pastor Wagner und Anja Bein mit dem Vokalensemble im Hintergrund. Foto: lk/Landry

Schad (l.) und Wiesemann: Verbundenheit bei der ökumenischen Pfingstvesper im Dom. Foto: lk/Landry.

Wachsen zusammen: Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Südwest (Pastor Wagner), Bistum (Bischof Wiesemann) und Landeskirche (Kirchenpräsident Schad (v.l.n.r. vorne).

Speyer (is/lk). „Wir sind überzeugt, dass wir auf die Herausforderungen unserer Zeit nur gemeinsam Antworten geben und Lösungen finden können“: Diese Haltung haben Kirchenpräsident Christian Schad und Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei der ökumenischen Pfingstvesper am Pfingstsonntag im Dom zu Speyer bekräftigt.

Gottes Reich sei kein „Land der Nostalgie und auch keine reine Utopie“, sondern setze immer in der Gegenwart an. „Hier und heute will Gott uns begegnen, hier und heute will sein Reich wachsen“, so Bischof und Kirchenpräsident. 20 Jahre nach dem „ChristFest 2000“ und fünf Jahre nach dem ökumenischen Kirchentag „Aufstehen zum Leben“ mit Unterzeichnung des „Leitfadens für das ökumenische Miteinander“ würdigten sie dankbar, „was Gott unter uns hat wachsen lassen“ in geistlichen Initiativen, im gesellschaftspolitischen Engagement der Kirchen, dem gemeinsamen karitativen Dienst wie auch hinsichtlich der Verständigung im theologischen Diskurs.

„Der ökumenische Weg ist für uns unumkehrbar. Wir dürfen und wir wollen keinesfalls auf halber Strecke stehenbleiben“, betonten Wiesemann und Schad ihre Entschlossenheit, weiter zusammen zu wachsen. Das gelte auf allen Ebenen der Kirchen bis hin zu den Verwaltungen von Landeskirchenrat und Bischöflichem Ordinariat: „Wir werden gemeinsam ausloten, wie und wo wir konkret noch mehr und noch intensiver miteinander kooperieren können – und das nicht oder nicht nur, weil uns die zurückgehenden personellen und finanziellen Ressourcen keine andere Wahl lassen.“ Entscheidend sei vielmehr die Überzeugung, dass „unser Zeugnis wirksamer und glaubwürdiger ist, wenn wir gemeinsam reden und handeln, wo immer es theologisch möglich und strukturell sinnvoll ist.“

Die Vesper wurde von Pastor Jochen Wagner, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Region Südwest, sowie von Anja Bein von der Gedächtniskirchengemeinde in Speyer liturgisch mitgestaltet. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen von Clara Steuerwald (Sopran), Nora Steuerwald (Alt), Daniel Schreiber (Tenor), Magnus Piontek (Bass), Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald (Leitung) und Domorganist Markus Eichenlaub (Orgel). Die ökumenische Pfingstvesper wurde per Livestream ins Internet übertragen.

Die Gemeinden im Gebiet von Landeskirche und Bistum sind eingeladen, in ihren konfessionellen oder ökumenischen Gottesdiensten am Pfingstmontag dieselben Fürbitten wie bei der ökumenischen Vesper im Dom zu verwenden, um sich auf diese Weise zum gemeinsamen Gebet um das Kommen des Heiligen Geistes zu verbinden.