Preisverleihung 

Ausgezeichnet! Innovative Projekte erhalten Förderung

Die Bildungsdezernentin und Oberkirchenrätin Dorothee Wüst bei der Laudatio für die vier innovativen Projekte, die in der Lutherkirche Frankenthal ausgezeichnet wurden. Foto: lk/Klaus Bolte.

Preisträgerinnen und Preisträger des Rikscha-Projekts der Gemeinden Friedenskirche und Lutherkirche Frankenthal mit Oberkirchenrätin Dorothee Wüst. Foto: lk/Klaus Bolte.

Preisträger des geförderten Projekts "Escape-Game" vom Religionspädagogischen Zentrum, Amt für Religionsunterricht und Bibelhaus Neustadt mit Oberkirchenrätin Dorothee Wüst. Foto: lk/Klaus Bolte.

Vertreterinnen und Vertreter des ausgezeichneten Projekts „Stille-Scouts für spirituelle Angebote in ‚Räumen der Stille‘ an öffentlichen Schulen“ vom Landesjugendpfarramt, Amt für Religionsunterricht und Bistum Speyer mit Oberkirchenrätin Dorothee Wüst. Foto: lk/Klaus Bolte.

Beteiligte des innovativen Projekts „Interkulturelles Nachbarschaftszentrum Pauluskirche“ Haßloch mit Oberkirchenrätin Dorothee Wüst. Foto: lk/Klaus Bolte.

Speyer (lk). Vier unterschiedliche Projekte pfälzischer Kirchengemeinden wurden am Freitag in Frankenthal ausgezeichnet und werden durch den „Fonds für innovative Projekte“ der Evangelischen Kirche der Pfalz unterstützt. Gefördert werden in diesem Jahr ein Rikscha-Projekt der Kirchengemeinden Lutherkirche und Friedenskirche Frankenthal, ein überregional angelegtes Kooperationsprojekt zur Entwicklung eines „Escape-Game“ für Schulklassen, Konfirmanden- und Jugendgruppen in der Pfalz, ökumenische Ausbildungsmöglichkeiten von jugendlichen „Stille-Scouts“ für öffentliche Schulen und das „Interkulturelle Nachbarschaftszentrum Pauluskirche“ der Kirchengemeinde Haßloch.

Bei der Preisverleihung würdigte Oberkirchenrätin Dorothee Wüst die vier Projekte. „Ideen, die Aufbruch, Neues, Kreatives signalisieren, die oft nicht am Ende mühsamer Prozesse entstehen, sondern beim gemeinsamen Geschirrspülen in der Küche entwickelt werden“ sollen mit dem Preis eine Chance zur Umsetzung erhalten, „auch mit dem Risiko, dass es schief geht“.

Am Ende der Veranstaltung resümierte die designierte Kirchenpräsidentin: „Ich fahre ermutigt nach Hause. Erfüllt von Ideen, die großartig sind, aber noch mehr erfüllt von der Begeisterung der Menschen, denen diese Ideen am Herzen liegen. Keine gezwungenen Programme oder Projekte, sondern Freiheit, Kreativität und Lust daran, lebendig vom Glauben zu erzählen und Glauben zu leben. Und damit ist Kirche zukunftsfähig."

Die ausgezeichneten Projekte im Detail:

In Frankenthal wird man künftig an verschiedensten öffentlichen Orten eine Rikscha der Kirchengemeinden Lutherkirche und Friedenskirche antreffen können. Das Gefährt soll bedarfsgerecht und umweltverträglich Menschen zu Gottesdiensten und Veranstaltungen befördern. Dabei verbindet es die beteiligten Gemeinden und kann als Werbeträger dienen. Zudem soll die Rikscha sich mit einfachen Mitteln zu einem ökologischen Café-Mobil umbauen lassen, das beispielsweise an Spielplätzen oder auf dem Markt und an anderen öffentlichen Orten aufgestellt werden kann, um zu Gesprächen „über Gott und die Welt“ einzuladen, schreibt die Kirchengemeinde in ihrem Projektantrag. Das Projekt wird mit 10.200 Euro gefördert.

Speziell an Jugendliche richtet sich das Projekt „Escape-Game“ der Deutschen Bibelgesellschaft in Zusammenarbeit mit Michael Landgraf, Kirchenrat Thomas Niederberger und Ingo Müller. In Anlehnung an die derzeit populären Gruppenspiele wie Escape-Rooms und Exit-Games soll ein Erlebnis-Spiel entwickelt werden, das auch mit zehn bis 30 Beteiligten spielbar sein soll. „Das Bibel-Erlebnis-Spiel bietet Jugendlichen die Möglichkeit, in die Welt des Apostels Paulus einzutauchen und spielerisch die Bibel zu entdecken“, äußert sich Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, begeistert. Mit den 17.500 Euro, die zur Förderung bereitgestellt werden, soll die Entwicklung des Spiels vorangebracht und 1.000 Exemplare für die Konfirmandenarbeit und den Religionsunterricht in der Pfalz angeschafft werden.

Auch das mit 4.200 Euro geförderte ökumenische Projekt „Stille-Scouts für spirituelle Angebote in ‚Räumen der Stille‘ an öffentlichen Schulen“ nimmt Jugendliche in den Blick. Sie brauchen nicht nur Erlebnis und Action, sondern suchen durchaus auch nach Stille und Spiritualität. Das ökumenische Projekt wird gemeinsam vom Landesjugendpfarramt und dem Amt für Religionsunterricht entwickelt und soll eine „vertiefte Begegnung mit christlichem Leben auf freiwilliger und selbstbestimmter Basis“ ermöglichen. Schülerinnen und Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe sollen mit Hilfe eines Kursprogramms und Ansprechpartnern zu geschulten Multiplikatoren für Stille, Entspannung, Meditation und spirituelle Impulse werden.

Als viertes ausgezeichnetes Projekt plant die Kirchengemeinde Haßloch ein generationenübergreifendes Projekt. Mit Hilfe der Fördergelder in Höhe von 17.000 Euro soll das „Interkulturelle Nachbarschaftszentrum Pauluskirche“ entstehen. „Als Kirchengemeinde wollen wir Kindern, Jugendlichen, Familien und Alleinstehenden Freiräume bieten, die sowohl Kompetenzen fördern als auch für soziale und spirituelle Erfahrungen zur Persönlichkeitsentwicklung Raum geben“, äußert sich Pfarrer Friedrich Schmidt-Roscher. Neben anstehenden Sanierungsarbeiten soll ein Konzept entwickelt werden, das Menschen aller Generationen verbindet und Raum zur Entfaltung bietet.