Klimaschutz 

"Aus" für flackernde Neonröhren

Kirchengemeinden und CVJM haben Vorbildliches für den Klimaschutz geleistet und wurden dafür ausgezeichnet. Foto: Landeskirche

Pfarrer Ludger Mandelbaum und Kindergartenleiterin Barbara Vogt vor der Anzeigetafel, die die CO2-Einsparung durch die Photovoltaikanlage auf dem Kindergarten- und Kirchendach in Neustadt-Hambach dokumentiert. Foto: ©Ludger Mandelbaum

Speyer (lk). Elf Kirchengemeinden sowie der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Pfalz sind am Donnerstag auf der Tagung der Landessynode für ihren vorbildlichen Einsatz zur Bewahrung der Schöpfung ausgezeichnet worden. Verbunden mit der Würdigung als „Vorbildgemeinden“ ist ein Preisgeld von 1.000 Euro. Seit 2015 haben damit 32 kirchliche Einrichtungen in der Pfalz die Auszeichnung für ihr Engagement im Umwelt- und Klimaschutz erhalten.

Eine Broschüre stellt die vielfältigen Projekte der Vorbildgemeinden vor. In Ingenheim produziert eine Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach seit 2001 zuverlässig Strom. Der Text auf der Anzeigetafel macht deutlich: „Wir fangen die Strahlen auf unserem Gottesfenster ein, um dadurch umweltfreundlich Energie zu erzeugen und so ein sichtbares Zeichen zu setzen für aktiven, weltweit notwendigen Klimaschutz.“ Der Energiebeauftragte aus Beindersheim, Manfred Becker, setzt sich in seiner Kirchengemeinde fürs Energiesparen ein: „Die neuen LED-Deckenelemente im Gemeindesaal haben die flackernden Neonröhren-Kassetten abgelöst und die Beleuchtungsqualität im Gemeindesaal erheblich verbessert, bei einem stark reduzierten Energieverbrauch.“ Andere Kirchengemeinden haben eine sparsame Heizstrategie umgesetzt, Gebäude gedämmt oder die Heizung auf nachwachsende Rohstoffe umgestellt.

In Bobenheim-Roxheim haben sich bei einer Kleidertauschparty unter dem Motto „Wiederverwenden statt wegwerfen“ Konfirmanden über die Textilproduktion informiert. In der Kirchengemeinde Katzweiler-Mehlbach gehen seit Jahren Kinder und Jugendliche alle sechs Wochen auf „Vielfalt-Entdecker-Touren“ mit Gewässeruntersuchungen, Baumpflanzungen, Fledermauswanderungen oder zu den eigenen Bienenvölkern. Andere ausgezeichnete Kirchengemeinden sind Freimersheim-Kleinfischlingen-Großfischlingen, Grünstadt, Hambach, Hinzweiler, Maxdorf, Odernheim und Weisenheim am Berg.

Bei der Auszeichnung der Vorbildgemeinden wies der Umweltdezernent der Landeskirche, Oberkirchenrat Michael Gärtner, auf das Ziel der Landeskirche hin, bis 2020 im Vergleich zu 2005 den Ausstoß von Treibhausgasen um 40 Prozent zu mindern. Die Vorbildgemeinden verbreiteten die Idee des kirchlichen Klimaschutzes und das Wissen darüber an viele Orte der Landeskirche und zeigten, dass jeder noch so kleine Tropfen wirke, erklärt Kirchenpräsident Christian Schad in seinem Vorwort zu der Broschüre „Vorbilder für den Klimaschutz. Kirchengemeinden engagieren sich.“ Die Aufgabe Klimaschutz sei enorm, doch mit mutigem Handeln machbar.

„Es hört sich einfach an: Neue Heizungen, Photovoltaikanlagen, LED-Beleuchtung oder anderes Nutzerverhalten; doch solche Projekte in einer Kirchengemeinde mit ihren Gremien, den unterschiedlichen Entscheidungsebenen und den technischen Detailfragen umzusetzen, erfordert viel Zeit, Beharrungsvermögen, Sachverstand und Geschick“, erklärt die Klimaschutzmanagerin der Landeskirche, Sibylle Wiesemann. Solches Engagement vor Ort sei unverzichtbar.

Hinweis: Die Broschüre kann online unter www.frieden-umwelt-pfalz.de eingesehen oder bei der evangelischen Arbeitsstelle Frieden und Umwelt in Speyer, Große Himmelsgasse 3, bestellt werden. Kontakt: Sibylle Wiesemann, Telefon: 06232/6715-18, E-Mail: wiesemann@frieden-umwelt-pfalz.de.