Kirchenwahlen 

Augen auf für neue Wege bei der Kandidatensuche

Vielfalt auch bei den Kirchenwahlen-Botschaftern: Archivbild vom Neujahrsempfag 2020 mit Kirchenpräsident Christian Schad (4.v.l.) und Projektleiterin Mechthild Werner (5.v.l.). Foto: lk/Landry/Archiv.

Bei der Presbyter-Kandidatensuche auch Menschen anderer Herkunft und Sprache ansprechen, rät der für Interkulturalität zuständige Pfarrer Arne Dembek. Foto: lk.

Speyer (lk). Als Beauftragter für Interkulturalität in der Landeskirche hat Arne Dembek mit Menschen zu tun, die Migrationserfahrungen haben oder aus anderen Kulturen oder Ländern stammen. Der südpfälzische Pfarrer macht Mut, sie bei der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für die zukünftigen Presbyterien anzusprechen. Bis 4. Oktober können Ehrenamtliche als Presbyterin oder Presbyter vorgeschlagen werden. Die Kirchenwahlen finden am 29. November 2020 per Briefwahl statt.

„Wir sollten Menschen einbinden, die eben nicht ‚schon immer‘ dabei waren. Gerade Menschen mit Migrationserfahrungen sind reich an Lebenserfahrung und bringen einen anderen Blickwinkel auf unsere Probleme und oft auch eine ‚ansteckende, spirituelle Freude‘ ein“, so Dembek.

Wie in ganz Deutschland hätten auch in der Pfalz viele Menschen eigene biografische Bezüge zum Thema „Einwanderung“. Daher wirbt der Pfarrer aus Kandel für mehr Mut zur Vielfalt. Gelegenheiten zur Kontaktaufnahme seien an vielen Stellen möglich. So könne man Mitglieder internationaler Gemeinden ansprechen, die in einigen Gemeinden Räume der örtlichen Kirchengemeinden mieten, aber auch in den Gottesdiensten und in Kindertagesstätten seien einzelne Menschen und Familien ansprechbar. Auch Menschen, die sich der Gemeinde zwar verbunden fühlten, aber nicht evangelisch seien, könnten als „ständige Gäste“ zu den Presbyteriumssitzungen eingeladen werden und die Gemeinde so bereichern.

Mit Wertschätzung, Ehrlichkeit und Kommunikation auf Augenhöhe erhofft sich Dembek, verschiedenste Menschen für die Mitgestaltung von Gemeinden gewinnen zu können. In der Zusammenarbeit von „Alteingesessenen und Neuhinzugekommenen“ sieht er die Chance und das Potential für eine vielfältige Gemeindegestaltung für die Jahre 2020-2026. Mit neuen MITmachern und MUTmacherinnen seien auch Veränderungen möglich.

Hintergrund Kirchenwahlen: Am 29. November 2020 wählen die Kirchenmitglieder der Evangelischen Kirche der Pfalz neue Presbyterien vor Ort in den 401 Gemeinden. Die Wahl findet im Corona-Jahr per Briefwahl statt. Bis 4. Oktober 2020 können Personen als zukünftige Presbyterin oder zukünftiger Presbyter in ihrer Gemeinde für die Wahllisten vorgeschlagen werden. Die Landeskirche hat für die Gemeinden Werbematerial wie Flaggen, Bierdeckel, Banner, Anzeigen-Vorlagen, aber auch digitale Botschafter-Videos, MUTmacher-Impulstexte oder Facebook-Titelbilder vorbereitet. Sie stehen zur Bestellung oder zum Download zur Verfügung unter https://kirchenwahlen2020.de/material/