Aufwertung der Pflegeberufe gefordert
Bad Dürkheim (lvim/lk). Das Evangelische Krankenhaus Bad Dürkheim hat im Beisein von Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Kirchenpräsident Christian Schad seinen OP-Neubau mit drei modernen OP-Sälen und einer neuen Patientenaufnahme offiziell eingeweiht. Das Land hat das Projekt mit 6,8 Millionen Euro gefördert. Weitere rund vier Millionen Euro hat der Klinikträger Landesverein für Innere Mission in der Pfalz e.V. (LVIM) in das wichtige Zukunftsprojekt investiert, das Teil der umfassenden Sanierung und Erweiterung der Klinik ist.
Manfred Sutter, Vorsitzender des Verwaltungsrats des LVIM, bezeichnete die Einweihung des neuen, hochmodernen OP-Traktes als „bedeutenden, wundervollen Tag für den LVIM. Damit ist ein Zeichen gesetzt für die Zukunft des Evangelischen Krankenhauses in Bad Dürkheim und vor allem für die Menschen hier in der Region. Der neue OP-Trakt steht beispielhaft für das diakonische Profil des gesamten Unternehmens: Chirurgie mit Alterstraumatologie mit besonderer Begleitung alter Menschen vor und nach einer OP, Validation und Demenzkompetenz, Schmerzmedizin, Palliativstation und das hier auf dem Gelände geplante Hospiz“, betonte er.
„Die neuen OP-Säle und die Zentrale Patientenaufnahme sind die ideale Basis für die Weiterentwicklung unseres Krankenhauses“, unterstrich Andreas Brückner, Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses. So sei vor rund einem Monat die Zusammenarbeit im interdisziplinären Bauchzentrum erfolgreich gestartet, in dem Chirurgie und Gastroenterologie eng kooperierten. Jetzt plane die Klinik mit Unterstützung des Landes die Sanierung des Bettenhauses.
Kirchenpräsident Christian Schad betonte die Notwendigkeit einer Verzahnung der stationären mit der ambulanten Pflege. Der verständlichen Forderung „ambulant vor stationär“ sei – im Sinne von Gleichwertigkeit – die Devise „ambulant und stationär“ entgegenzustellen, je nach individuellem Pflegebedarf. Der Kirchenpräsident forderte weiterhin, das „Image“ der Pflege besser zu fördern. „Damit mehr junge Menschen einen Pflegeberuf ergreifen, braucht es eine bessere Bezahlung und eine bessere Durchlässigkeit in den Ausbildungsgängen“, sagte Schad. Darüber hinaus müssten qualifizierte ausländische Berufsabschlüsse in Deutschland schneller anerkannt werden, damit mehr Pflegekräfte zur Verfügung stünden. Schad forderte die Politik und die Pflegekassen dazu auf, eine Konzeption zur Aufwertung der Pflegeberufe vorzulegen.
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler gratulierte bei der Einweihung des neuen OP-Traktes zur gelungenen Modernisierung und Erweiterung der OP-Abteilung und der Patientenaufnahme. „Das Land hat diese große Baumaßnahme mit insgesamt 6,8 Millionen Euro gerne gefördert und damit einen Grundsatz seiner Krankenhauspolitik bestätigt, auch kleinere Krankenhäuser in der Fläche zu erhalten und zu sichern. Ich freue mich, dass nun als erste Baumaßnahme von weiteren Planungen die OP-Abteilung fertiggestellt wurde und dem Krankenhaus das auf den neuesten medizinischen Stand gebrachte Herzstück zurückgegeben werden konnte. Zugleich dankte die Ministerin dem LVIM für die in nicht unerheblicher Höhe eingesetzten Eigenmittel zur Finanzierung der gesamten Baumaßnahme.
Der 1904 gegründete LVIM betreibt außer dem Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim mit 200 Betten das Evangelische Krankenhaus Zweibrücken mit 277 Betten, zwei an die Kliniken angeschlossene Medizinische Versorgungszentren, neun stationäre Altenhilfezentren in der Vorder- und Westpfalz mit rund 940 Pflegeplätzen, zwei ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienste, das Autorisierte Zentrum für Validation in Wachenheim/Weinstraße sowie die Service- und Dienstleistungsgesellschaft mbH (SDG). Er beschäftigt rund 1800 Mitarbeitende, darunter 160 Auszubildende. Etwa 300 bürgerschaftlich Engagierte unterstützen die Arbeit des LVIM.