Aufs Wesentliche reduziert
Landau (lk). „Traghimmel“ heißt ein Kulturprojekt, das die protestantische Stiftskirchengemeinde in Kooperation mit der Landauer Künstlerin Tina Stolt am 1. Juli mit einem Gottesdienst in der Stiftskirche eröffnet. Der Abendmahlsgottesdienst zum Thema „Was ist der Mensch?“ beginnt um 10 Uhr, teilt Stiftskirchenpfarrerin Gerlinde Wnuck-Schad mit.
Im Rahmen der Ausstellung würden neun von Tina Stolt geschaffene Installationen, die „Traghimmel“ (Baldachine), im Kirchenraum der Stiftskirche verteilt und in unterschiedlichen Formationen und Positionen aufgestellt, erklärt Wnuck-Schad. „Ursprünglich sind Baldachine im kirchlichen, meist katholischen Kontext tragbare Schutzschirme für Würdenträger, die etwa bei Prozessionen verwendet werden oder für wichtige Gegenstände wie Reliquien oder Altäre. Das Symbol wird hier umgekehrt. Diese moderne Variante von Tina Stolt benutzt nur noch das Grundelement der tragbaren Bedachung, der Prunk und die Farbigkeit sind ebenso verschwunden wie die ursprüngliche Funktion des Beschützens eines Würdenträgers.“
Tina Stolt, Professorin für Künstlerische Praxis der Universität Landau, arbeitet zum zweiten Mal künstlerisch in der Stiftskirche. Die Kirche nehme seit Jahren in Landau einen Platz als besonderer Ort für Kunstausstellungen, Installationen und Interventionen ein, sagt Pfarrerin Wnuck-Schad. Der Gottesdienst am Sonntag, 1. Juli, um 10 Uhr wird musikalisch umrahmt von Isabel Eichenlaub (Cello) und Stiftskantorin Anna Linß (Orgel). „Frei mein Rot – Anvertraut“ ist Titel einer Abendveranstaltung zum Kulturprojekt „Traghimmel“ am 13. Juli um 19.30 Uhr, musikalisch-tänzerisch gestaltet von Isabel Eichenlaub und Freia Leonhard.
Hinweis: Die Ausstellung „Traghimmel“ wird bis 22. Juli in der Landauer Stiftskirche gezeigt. Geöffnet ist sie nach den Gottesdiensten sowie Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr.